Bauer und Imker: Sprecht miteinander

„Imker und Landwirte müssen sich bei der Rapswanderung absprechen.“ Diesen Appell richtete heute Vormittag Michael Morgenstern vom Amt für Pflanzenschutz, Frankfurt/O., an rund 150 Imker vor allem allem aus dem Süden Brandenburgs. Eingeladen hatte der Imkerverband Brandenburg zu einer Informationsveranstaltung nach Königs Wusterhausen. Hintergrund ist die erwartete Invasion von Rapsglanzkäfern.

Das Wichtigste in Kürze: Folgende Bekämpfungsmittel sind dieses Jahr in Brandenburg zugelassen:

  • Bienengefährlich (B1): Reldan 22 EC, Ultracid 40
  • Bienenungefährlich (B4): Biscaya, Talstar 8 SC (in Mischung mit Fungiziden aber B2!) Trelon 30 EC (mit Fungizid B1!)

Folgende Empfehlungen werden vom Amt an Landwirte für den Fall ausgegeben, dass jeweils die Bekämpfungsrichtwerte überschritten sind, d.h. der Befall mit Käfern überhand nimmt.

  • Auf im vergangenen Jahr schwächer befallenen Flächen: 1. Spritzung mit Wirkstoff aus der Gruppe der Pyrethroiden, 2. Spritzung mit Biscaya, 3. Spritzung mit Biscaya oder Talstar, 4. Spritzung: Biscaya
  • Auf im vergangenen Jahr stärker befallenen Flächen: 1. Spritzung Pyrethroide, 2. Spritzung: Ultracid oder Reldan, 3. Spritzung: Reldan (falls vorher Ultracid) oder Ultracid (falls vorher Reldan).

Achtung: Es gibt keine für die Bio-Landwirtschaft zugelassenen Mittel, da sich diese als wirkungslos herausgestellt haben.

Das bedeutet für Imker:

  • Fragt vorher den Anbaubetrieb, welche Spritzmittel zum Einsatz kommen.
  • Wenn unter 20% der Blüten (leichter Gelbschimmer) aufgeblüht sind, kann noch mit B1-Mitteln gespritzt werden. Danach erst am 8. Tag anwandern!
  • Sicherer geht, wer auf Flächen wandert, die mit Biscaya behandelt werden. Allerdings: Biscaya zeigt nur eine gute Anfangswirksamkeit und ist unwirksam bei einer starken Reinvasion der Käfer. Es muss also mehrfach behandelt werden.

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Wollen, dass ihre Bienen gesund bleiben: Imkerversammlung in Königs Wusterhausen

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