Imker streiten über Faulbrut

Nach einem Faulbrutfall im vergangenen Jahr haben wir in unserem weiteren Umfeld schon wieder einen Faulbrutalarm. Unsere Völker sind glücklicherweise wieder nicht betroffen. Dies ergab eine Untersuchung im Labor. Gleichwohl ist Faulbrut zu einem Dauerthema im hiesigen imkerlichen Diskurs geworden. Dabei lassen sich 2 Grundauffassungen unterscheiden:

Auffassung A: Sie wird „Methode der alten Imker“ genannt: Völker die Symptome zeigen, werden ausgesondert und vom Imker ohne viel Aufhebens selbst saniert. Mikrobiologisch wird generell nicht untersucht. Es reicht, wenn der Amtsveterinär (der sich oft nicht auskennt), sein o.k. zum Wandern gibt. Typisch ist die Bemerkung: „Starke Völker werden mit der Faulbrut selbst am besten fertig.“
Auffassung B: Ich nenne sie „Methode der verbandstreuen Imker“: Dieser Imker vertraut nicht auf das Gesundheitszeugnis vom Amtsveterinär, der ja nur guckt, sondern beteiligt sich an den vom Imkerverband organisierten kostenfreien Laboruntersuchungen. Er will ganz sicher zu sein, dass seine Bienen gesund sind und damit auch niemanden anstecken können.

So wird gestritten: A wirft B vor, schlicht blöd zu sein und nicht richtig imkern zu können. B wirft A vor, verantwortungslos und schuldig an der Ausbreitung der Faulbrut zu sein. Weil wir in unserer Imkerei verantwortungsbewusst sein möchten, gehören wir in die Kategorie der „Blöden und imkerlich Unfähigen“.

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