Imkern ohne Honig

Imkern ohne Honig? Gibt’s nicht? Gibt’s doch und zwar in Rahnsdorf. Das ist dort, wo Berlin-Köpenick schon wie Brandenburg aussieht – nur etwas hügeliger. Von dort besuchten mich zwei Nachwuchsimker, die Kunst- oder Naturschwärme aus meiner Imkerei möchten. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches. Wunderlich jedoch ist, was sie damit vorhaben: Die Schwärme sollen jeweils in eine 1,50m-hohe Kiste aus dicken Ahornholzbohlen eingeschlagen werden. Die stehende Kiste hat eine seitliche Neigung von 30 Grad und auf zwei Seiten je 8 kleine Bohrlöcher. Sie sind so groß, dass immer nur eine Biene durchpasst.
Darin sollen die Bienen nur am Anfang etwas gefüttert, dann aber ganz sich selbst überlassen werden. Keine Rähmchen, keine Mittelwände und kein Honig – also ausgewilderte Guckbienen.

So richtig überzeugt bin ich von der Sache nicht und schlage ihnen noch einige Änderungen an den Bienenkisten vor.

3 Reaktionen zu “Imkern ohne Honig”

  1. Olli

    Schön wär’s wenn’s klappt aber die werden nicht von ein auf das andere Jahr varroatolerant.
    Oder wollen die beiden eine Varroabehandlung durchführen?

    Antwort: Ich habe den beiden dringend geraten, eine Art Revisionsklappe einzubauen, damit sie bei Bedarf an die Bienen rankommen. Vor allem wegen der Varroabehandlung habe ich ihnen das ans Herz gelegt.

  2. Text und Tier

    Was sind Guckbienen? Den Begriff habe ich noch nicht gehört.

    Antwort: Honigbienen halten sich Imker wegen des Honigs. Guckbienen halten sie sich, damit sie etwas zu gucken (= umgangssprachlich für zuschauen) haben.

  3. whosabi

    das klingt ja spannend. Ich habe mich sonst nur über die herkömmliche Honigentstehung und die Inhaltsstoffe informiert aber da kann ich nicht mehr folgen.

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