Wenn Imker ihre Imkerei vererben

Ein junger Imkerkollege ruft an und erzählt mir ganz traurig, dass sein 75-jähriger Imkerpate verstorben sei. Vom Neffen des Verstorbenen, der Testamentsvollstrecker ist, sei ihm der Kauf der gesamten Imkerei angeboten worden. Ob er zugreifen solle.

  • Da sich der Imker nie an den Faulbruttests seines Vereins beteiligt hat, würde ich erst mal eine Probe nehmen. Sonst kauft er etwas, das er nachher gleich verbrennen kann. Die Kosten der Probe muss der Verkäufer übernehmen!
  • Dann würde ich nichts kaufen, das nicht mehr dem Stand der Hygienestandards entspricht, z. B. eine Weißblechschleuder. Außerdem scheidet aus, was nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist, z. B. Hinterbehandlungsbeuten mit 2 Räumen im Normalmaß.

Wahrscheinlich ist es wenig, was noch zu gebrauchen ist. Das Interesse der Erben ist es, das Grundstück zu verwerten oder sie müssen es dem Verpächter zurückgeben und weder der Käufer noch der Verpächter haben Interesse an einer aufgegebenen Imkerei. Also würde ich mit den Erben verhandeln: Ich übernehme die Räumung des Grundstücks und bekomme dafür das, was noch zu gebrauchen ist. Oder: Es ist leider nichts zu gebrauchen, ich kümmere mich aber gegen Bares darum, dass das Grundstück frei wird.

Meine Erfahrung: Erben überschätzen den Wert einer alten Imkerei grundsätzlich. Das ist aber wie bei jeder anderen Firma. Irgendwann haben die Sachen ihr Geld verdient, sind abgeschrieben und wertlos.

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