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Als die Kiefern lachten

19. März 2010

Nicht nur Bücher und Menschen haben ihre Schicksale. Das gilt auch für Kiefern. Beim Schreinern von Beutenböden fällt mir aus einem Stapel Kiefernholzbrettern heute dieses Brett in die Hände. Ich hatte bei einem hiesigen Holzhändler heimisches Kiefernholz bestellt. Dieses Brett beweist, dass es sich tatsächlich um ein indigenes Brett handelt.

Deutlich sind die Reste einer überwachsenen Kiefernlachte zu erkennen. Zu DDR-Zeiten wurde in Kiefernwäldern die Leiterbahnen des Kiefernstammes angeritzt. Es trat Kiefernharz aus, das aufgefangen und zu Lacken oder auch zu Kolophonium weiterverarbeitet wurde. Dieses Schicksal hat auch die Kiefer erlitten, die nun zum Beutenboden wird und mit Bienen bevölkert in den Wald zurückkehrt.

Reste einer Lachte zur Gewinnung von Kiefernharz,

1. richtiger Flugtag des Jahres

18. März 2010

Heute geht alles ganz schnell. Es wird endlich über 12°c warm, die Krokusse gehen auf und die Bienen fliegen kräftig. Die letzten Tage waren wirklich depressiv. Mein Mitarbeiter und ich  nagelten, schraubten und löteten zwar fleißig, doch in unserem Innersten fragten wir uns: Lohnt es sich überhaupt? Brauchen wir das dieses Jahr oder gehen noch mehr Völker ein?

Nun atmen wir erst mal auf und nageln, schrauben und löten weiter.

Wie wir unsere Rähmchen bauen

12. März 2010

In der aktuellen Ausgabe der ADIZ sind wieder einmal ganz tolle Vorrichtungen zum Ösen, Drahten und Nageln von Rähmchen zu sehen. Besonders faszinierend finde ich eine Halterung für Ösen. Da werden die Ösen reingeschüttet, dann wird etwas gerüttelt und schon liegen sie in Reih und Glied mit der Öffnung nach oben in der Halterung. Nun kann sie der Imker mit einem aus einem Nagel gefertigten Stift entnehmen und in die vorgebohrten Löcher drücken. Dann gibt’s noch ein Rohr zu bestaunen, in dem exakt auf  Länge geschnitten Wabendrähte aufbewahrt werden können.

Hinter solchen Erfindungen steckt viel Tüftlergeist und Grips. Leider hat uns die Natur damit etwas stiefmütterlich bedacht. Und daher müssen wir immer noch mit dicken Wurstfingern die Ösen einzeln anfassen und den Draht direkt von der Spule abrollen.

Rähmchenbau ist bei uns noch echte Handarbeit.

Welches Rähmchenmaß?

7. März 2010

Immer wieder erhalte ich Anfragen, welches Rähmchenmaß nun eigentlich das richtige ist. Diese Frage muss anders gestellt werden und so lauten: „Welches Rähmchenmaß passt zu mir?“ In unserer Imkerei imkern wir mit Zander.

Die Entscheidung beruht auf dem St.-Florians-Prinzip. Als ich vor 11 Jahren mit dem Imkern begann, hörte ich viel von geklauten Bienenvölkern. Da hier in der Region Normalmaß am weitetsten verbreitet ist, entschied ich mich bewusst für ein anderes Maß. Ich dachte mir nämlich: Wenn Langfinger kommen und entdecken, dass ich nicht Normalmaß nutze, klauen sie lieber die Völker eines Normalmaß-Kollegen.

Auf Zander kam ich aus Heimweh. Stuttgart, die Heimat des Zandermaßes, ist mir von Kindesbeinen an vertraut. So passt das Zander-Maß zu mir wie kein anderes.

Von anderen Imkern lernen

28. Februar 2010

Noch ist die Zeit, Kollegenbetriebe zu besichtigen und zu schauen, was diese an guten Ideen haben. Eine Imkerei bei Ingolstadt hat Waldhonig im Programm und tolle Fotos von Bienen bei der Waldhonigtracht gemacht. Die sind das Ergebnis eines Tricks: Ein Zweiglein wurde in Honigwasser getaucht und gewartet, bis sich eine Biene zum Ablecken hinsetzt. Dann wurde ausgelöst.

Bei einem anderen Imker sehe ich eine niedliche, kleine Honigtrocknungsmaschine. Die funktioniert wie das große Exemplar von der Messe in Donaueschingen. In die Wanne passen 40 kg. Das Gerät wird in einen zum Wärmeschrank umgebauten Kühlschrank gestellt. In diesen ist eine bei 35 °C geregelte Heizung und ein Luftentfeuchter eingebaut. Die Metallscheiben drehen sich sehr langsam und durch die trockene Luft im Wärmeschrank wird der Honig ohne jeden Wärmeschaden um 1 bis 1,5 % pro Tag trockener. Das Maschinchen wird nicht mehr hergestellt, funktioniere aber ganz toll.

20 % unserer Völker sind perdu

26. Februar 2010

Noch immer ist die Temperatur erträglich. So ist ein Blick unter die Deckel möglich. Die Bienen sind dieses Jahr nicht so gut durch den Winter gekommen. Rund 20 % der Völker leben nicht mehr. Diese räumen wir ab. Dabei wird auch deutlich, warum sie eingegangen sind: in einem Fall Buckelbrut, in allen anderen Futterabriss. In einem Volk haben wir eine ganz ungewöhnliche Erscheinung: Eine Winterkugel mit einer Hülle aus abgestorbenen Bienen. Drinnen lebt es aber noch.

Offensichtlich kamen meine Völker mit der sehr kalten Witterung nicht gut zurecht. Sie machen einen geschwächten Eindruck.

Reinigungsflug wurde zum Kunstflug

25. Februar 2010

Bei strahlendem Sonnenschein fliegen unsere Bienen heute zwischen 11 und 14 Uhr zum Reinigungsflug aus. Dabei bekleckern Sie wieder Leinwände, die dann an Freunde der modernden Kunst verkauft werden sollen. So wird aus dem Reinigungsflug ein Kunstflug.

10 Minuten Reinigungsflug genügen für eine Leinwand voller Kleckse.

Agrardieselvergütung lohnt sich für uns nicht

25. Februar 2010

Ich bin kein Freund von Formularen. Doch heute habe ich mir ein Herz gefasst und mich dem Thema Agrardieselvergütung zugewandt. Denn, so schreibt das zuständige Ministerium: „Betriebe der Land- und Forstwirtschaft und Imkereibetriebe können auf Antrag von der Energiesteuer auf Gasöl entlastet werden. Die Steuerentlastung wird pro Kalenderjahr für voll versteuert bezogenen Dieselkraftstoff (Gasöl) gezahlt. Der Entlastungssatz für Gasöl beträgt 214,80 Euro je 1.000 Liter. „

Die Steuerrückerstattung gibt es für Imkereien allerdings nur für Sprit, der für die Produktion aufgewandt wurde. Also nicht für Vertriebskosten. Der Begeisterung folgt daher schon bald die Ernüchterung. Überschlägig bekommen wir 9,60 € zurückerstattet. Sprich: Die Mühe, alle Tankquittungen aus unserer Buchhaltung herauszusuchen, Fomulare auszufüllen und Bescheinigungen über unsere Bienenhaltung beizubringen, lohnt sich nicht. So bin ich noch mal ums Ausfüllen von Formularen herumgekommen.

Infos zum EU-Bio-Siegel erst Mitte März

24. Februar 2010

Inzwischen ist eine Antwort da zum Thema EU-Bio-Siegel und die lautet wie folgt:  „Es gibt von Seiten der EU noch keine Reproduktionsanweisungen (genaue Farben, Größe etc.) zu dem neuen Logo. Dazu muss von den Mitgliedstaaten zuerst noch eine Durchführungsbestimmung abgestimmt und verabschiedet werden. Nähere Informationen wird es voraussichtlich nach Veröffentlichung dieser Verordnung ab Mitte März 2010 geben.“

Wichtige Infos zum EU-Bio-Siegel fehlen

23. Februar 2010

Seit 2 Wochen ist raus, wie das neue EU-Biosiegel aussehen soll. Aber die mindestens ebenso wichtigen Fragen bleiben unbeantwortet: Wo gibt’s die Druckvorlage?, Welcher HKS-Ton?, Welche Schrift für den Herkunftshinweis? Wie soll der überhaupt bei deutscher Ware aussehen? Mindestgrößen? Dazu habe ich auf den Seiten weder der EU noch des hiesigen Verbraucherministeriums irgendwelche Hinweise gefunden.

Also habe ich heute an Frau Aigners Minsterium geschrieben, sie möchten mir doch mal bitte Näheres mitteilen.

Honig gewinnt goldenen Bären

20. Februar 2010

Nicht Marmelade, Schokocreme, Erdnussbutter und auch nicht Streichkäse hat den Goldenen Bären gewonnen – sondern „Honig“.

So heißt der Film des türkischen Regisseurs Semih Kaplanoglu, der heute in Berlin den Goldenen Bären der Berlinale gewonnen hat. Er beschreibt die Kindheit eines Imkerkindes. Es gibt darin viele Bienen zu sehen und zu hören. Unbedingt anschauen!

Wenn Honig über den Preis verkauft wird

18. Februar 2010

Ein Berliner Imkerfreund hat mir dieses Foto aus Schöneiche geschickt. Schöneiche grenzt direkt an Berlin (-Friedrichshagen). Das ist Brandenburg. Dort sind die Landimker zuhause, über die hier in Berlin diverse Auffassungen kursieren, die ich jetzt nicht noch mal wiederholen möchte.

Aber das braucht hier auch gar nicht gemacht zu werden, weil dieses Bild schlimm genug ist. Hier zählt nur der Preis. Das ist schon daran zu erkennen, dass die Preisinformation ganz oben steht – noch vor der Information,  dass es hier Honig aus eigener Imkerei gibt. Ein treffendes Bild für den nächsten Vortrag zum Thema Honigmarketing. Danke Andreas!

Natur egal, Qualität egal, Gesundheitswert egal, Aufmachung egal, Sortenvielfalt egal. Nur der Preis nicht.

Natur egal, Qualität egal, Gesundheitswert egal, Aufmachung egal, Sortenvielfalt egal. Nur der Preis ist es nicht.

Fröhliche Leute mögen Bienen

16. Februar 2010

Heute wollen wir uns einmal mit dem Thema Imker und Fasnet (= Karneval) beschäftigen. Darüber gibt’s meines Wissens noch keine Abhandlungen. Es wird also höchste Zeit, dass hier mal eine erscheint. Imker verkleiden sich bekanntlich gerne. Daher heißt in unserer Imkerei der Schutzanzug auch einfach nur „Häs“. Und jeder hier weiß, dass während der 1. bis 4. Saison nur die Imkerbluse mit Schleier gemeint sein kann. Das Häs für die 5. Saison hängt dann in der Turmhaube unseres Imkerheimes.

In diesen Tagen wird es aber hervorgeholt und dann geht’s  ab nach Cottbus zum „Zug der fröhlichen Leute“. Da ziehen dann kräftige  John Deere- und Fendt-Vario-Schlepper (dass es nur so eine Freude  ist) prächtige Wagen durch die närrische Lausitz-Metropole.  Es ist der größte Umzug in der Region und Bienen gibt’s da auch zu sehen.

In der Landesvertretungen BaWü haben wir einmal bei einem Narrenempfang eine Imkerkollegin getroffen, die bei der Narrengesellschaft Landeier Karow aktiv ist.  Indes sind Imker, die außer in ihrem Imkerverein noch in einer anderen Zunft Mitglied sind, wahrscheinlich eine  Einzelerscheinung. Sich von Frühjahr bis Herbst zu verkleiden, reicht ja auch.

Bienen, die auf dem Anhänger durch die Lausitz reisen: Das gibt schon vor der ersten Tracht des Jahres beim "Zug der fröhlichen Leute" in Cottbus.

Bienen, die auf dem Anhänger durch die Lausitz reisen: Das gibt schon vor der ersten Tracht des Jahres beim "Zug der fröhlichen Leute" in Cottbus.

Imkerliches von der Olympiade

12. Februar 2010

Bei der Olympiade in Vancouver fliegen nicht nur Skispringer. Auch auf dem Dach des Pressezentrum fliegts. Genauer: 4 Bienenvölker sind auf dem 3 ha großen Dach des Kongresszentrums zuhause. Gerade haben sie ihren Reinigungsflug hinter sich. Mehr

Aber das ist noch nicht alles. Mit der Biathletin Martina Beck ist zudem eine Imkerin in Vancouver für uns am Start. Natürlich hat sie ihren eigenen Honig mit im Reisegepäck.  Der eigene Honig ist immer der beste. Wir Imker, egal ob aus Mittenwald oder Berlin, wissen das. Mehr

Der Brüller für Imker

10. Februar 2010

Sie wollen einen Saal voller Imkerinnen und Imker in schallendes Gelächter ausbrechen lassen? Dann schreiben Sie politisch korrekt und gendergerecht folgendes Wort an die Tafel:  ArbeiterInnen.