Werbebanner zum Buch: Marc-Wilhelm Kohfink, Bienen halten in der Stadt

Imkern ohne Schleier

18. Oktober 2008

Auf meine Anregung hin wird der Imkerverband Berlin einen Flyer entwickeln, der die Angebote sämtlicher Vereine auflistet, die Imkerkurse für Anfänger anbieten. Darin sollen auch viele hübsche Bilder sein. Nun ist umstritten, ob darauf auch Imker mit Schleier zu sehen sein dürfen.

Die Mehrheit meint nein, weil das Interessenten abschrecke. Ist das wirklich so? Wer ist denn so naiv und meint, imkern gehe auch ohne Schleier? Man sollte vielleicht keine vermummten „Mondfahrer“ auf der 1. Seite abbilden. Aber innen? Könnte es nicht auch sein, dass ein Schleier beruhigend auf Interessenten wirkt?

Das Geschäft mit den Blöden

16. Oktober 2008

Friedrich Mühlbach schreibt mir. Ich solle meine Daten im „Expo Guide“ aktualisieren. Ich stünde da schon drin und nun könne mein Eintrag kostenlos korrigiert werden. Im winzig Kleingedruckten erfahre ich dann, dass der Eintrag in diesem Internetverzeichnis 1181 Euro im Jahr kostet, der Vertrag auf 3 Jahre abgeschlossen ist und ich auch in mexikanischen Pesos bezahlen kann.

Nix wie weg damit in den Papierkorb!

Inzucht vermeiden

15. Oktober 2008

Der Imkerverein Spandau lädt zu einem interessanten Vortrag ein.

Thema: „Zucht der Honigbiene und Gefahren der Inzucht“.

Referent: Professor Dr. agr. Kaspar Bienefeld (LIB Hohen Neuendorf)

Zeit: 24. Oktober 2008, 19.00 Uhr

Ort: Naturfreundehaus, Ringstr. 77 /Ecke Potsdamer Str., 12205 Berlin (Lichterfelde West).

Warmes Wetter macht hungrig

13. Oktober 2008

Nun ist es also doch geschafft. Das warme Wetter hat die erhoffte Wirkung gezeigt. Alle Bienenvölker haben ihr Winterfutter aufgefressen. Heute konnte ich die Futterkästen herunternehmen. Das sind bei uns einfach nur Leerzargen. Darin steht ein aufgeschnittener Folienkanister. Als Kletterhilfe nehmen wir Stroh. Das kommt anschließend auf den Kompost.
winterfutter-15.jpg

Satt und glücklich.

Berliner Imker liefern guten Honig

9. Oktober 2008

Vorstandssitzung beim Berliner Imkerverband. Jürgen Hans, unser Präsident, berichtet über die Ergebnisse der vom Imkerbund gezogenen Honigproben. In Berlin wurden 2008 sieben Proben von verschiedenen Imkern genommen und alle waren ohne Beanstandung. Wassergehalt, Sortenbezeichnung, Füllmenge, Sauberkeit – alles ist im grünen Bereich.

Katastrophe: Berliner Imkereifachhändler hat zu

8. Oktober 2008

Bei vielen Imkerkollegen ist der Notstand ausgebrochen. Unser Berliner Imkereifachhändler hat seinen Laden für 2 Wochen zugemacht. Wir merken das sofort. Seit Montag häufen sich die Anfragen, ob wir mal kurzfristig aushelfen können. Meistens können wir nicht. Wir haben z. B. kein Gelee Royal im Angebot und auch keine Mittelwände zum Kerzenbasteln. Wir haben nur Bio-Mittelwände und die sind doppelt so teuer wie die normalen. Wir sind kein Imkereifachhandel und wollen es auch nicht werden.
Meine Empfehlung: Nutzt den Imkereiversandhandel. Holtermann liefert z. B. innerhalb von 1 bis 2 Tagen, Weber hat Freitag seinen Versandtag. Meistens sind die Sachen dann am Wochenende schon da.

Bienen nehmen Futter nur schleppend auf

6. Oktober 2008

Imker ohne späte Trachten können ihre Bienen schon im Juli oder August einfüttern. Das ist bei uns anders, weil wir mit den Bienen noch bis Mitte September auf Tour sind.  Vor 8 Tagen hatten wir die letzten Völker abgeerntet und eingefüttert. Nun stellt sich heraus, dass die Futteraufnahme sehr schleppend ist. Etwa 1/3 der Völker hat an dem guten Zuckersirup allenfalls genippt.

Wir brauchen jetzt dringend das vom Wetterbericht in Aussicht gestellte warme Wetter, damit die Bienen wieder auseinanderlaufen und die Futtereimer leeren.

Unser Honig ziert bald Moskauer Omnibusse

2. Oktober 2008

Jetzt macht auch unser Honig Fotokarriere. Ein Kreuzberger Werbefotograf hat den Auftrag erhalten, für einen russischen Arzneimittelhersteller volle Honigwaben und zäh fließenden Honig zu fotografieren. Nun sind unsere Waben entweder ausgeschleudert oder noch verdeckelt. Beides ist nicht fotogen. Meine Idee: Mit einer Arztspritze wird einfach Honig in ausgebaute, unbebrütete Honigwaben gespritzt. Das funktioniert sehr gut und wirkt appetitlich.

Danach suchen wir noch einen Honig, der farblich ansprechend aussieht. Der Fotograf entscheidet sich für Edelkastanienhonig.

Diese Woche wird noch fotografiert. Denn mit unserem Honig und unseren Waben soll noch in diesem Winter auf Moskaus Omnibussen für ein Hustengetränk geworben werden.

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Welcher Honig hat die schönste Farbe? Von links nach rechts: Linden-, Sonnenblumen-, Spargel-, Edelkastanienhonig.

Beim Fotoshooting im „Gürteltier“

1. Oktober 2008

Nach einigen Jahren Erfahrung mit Pressefotografen weiß man, was ein gutes Bild ausmacht. Es muss authentisch wirken. Also packe ich zum Fototermin für den „sei Berlin“-Bildband meinen schönsten Schleier ein. Tatsächlich, der Fotograf ist sofort begeistert und lichtet mich mit der „sei Berlin“-Sprechblase in allen möglichen Posen ab.

Das Fotoshooting findet in einem Lichthof der Berliner IHK in der Fasanenstraße statt. Auf der Einladung stand „Gürteltier“. So soll das Gebäude wohl im Volksmund heißen. Angeblich benutzt der Berliner für alle außergewöhnlichen Bauwerke lustige Namen, z. B. „Telespargel“ für den Fernsehturm, „Waschmaschine“ fürs Bundeskanzleramt oder „UFO“ fürs Internationale Kongresszentrum an der Messe.  Meine Vermutung: das denken sich so „Ach-was-sind-wir-kreativ“-Menschen aus, die statt „zum Beispiel“ – irre lustig – „zum Bleistift“  sagen.

Lichtblick: Goldrute war gut

29. September 2008

Eigentlich war es nur ein Versuch – die Wanderung bei Rüdersdorf in die Goldrute. Wir waren wegen dieser seltenen Tracht schon mal in Sachsen, südlich von Leipzig. Dort wächst in aufgegebenen Braunkohle-Tagebaugruben massenhaft diese hübsche Staude. Sie honigt gut, wenn der Sommer nass war.
Aber in Zeiten explodierender Dieselpreise suchten wir nach einem großen Goldrute-Vorkommen möglichst in der Nähe. Am Samstag haben wir die Bienen zurückgeholt und heute abgeerntet. Das Ergebnis war überraschend gut. Das ist ein echter Lichtblick, nachdem die Sonnenblume ein Desaster war. Den Standort merken wir uns vor!

Wo gibt’s noch Geschenke kurz vor Mitternacht?

27. September 2008

In Berlin haben die Läden lange auf. Samstags bis 20 Uhr einzukaufen ist eigentlich immer möglich. Um 22.00 gehen dann aber auch in den SB-Warenhäusern die Lichter aus.

Was also tun, wenn jemand um 22.30 Uhr siedend heiß einfällt, das Morgen die eigene Schwester 50 Jahre alt wird und kein Geschenk besorgt wurde? Beim Imker anrufen, dachte sich ein Kunde und fragte an, ob er mal vorbeikommen könne. Kein Problem! Wir helfen ja auch regelmäßig am 24. Dezember nachmittags noch mit Kerzen aus, damit das Fest ein gelungenes wird. Warum sollen wird dann nicht auch bei Geburtstagen aus der Klemme helfen?

Bienen auf dem Dach

23. September 2008

Vor einigen Monaten hatten wir von dem angeblichen Trend geschrieben, dass sich junge Großstädter Bienen auf dem Dach halten. Als Beispiel wurde in einem Beitrag des Spiegels ein Imker aus Hamburg vorgestellt.

In Berlin ist uns ein solcher Imker aktuell bisher nicht bekannt. Das heißt indes nicht, dass Bienen nur zu ebener Erde gehalten werden können. Das wäre ganz falsch gedacht, denn in freier Natur leben die Insekten in luftiger Höhe in hohlen Bäumen. Ein verstorbenes Mitglied meines Imkervereins hielt in den 70er Jahren Bienen auf dem Balkon einer Altbauwohnung in Prenzlauer Berg.

Schon seit vielen Jahren gibt es New Yorker Imker, die Bienen auf dem Dach halten. Ich las darüber schon mal vor ca. 25 Jahren einen faszinierenden Bericht in der Fernsehzeitung rtv. Eine Leserin dieses Blogs hat mir zum Thema folgende Nachricht geschickt: 

„Ich mache zur Zeit ein Praktikum bei GOOD Magazine in der Video Abteilung in New York. (www.good.is/sections/video/videos.php) Ich bin bei meinen Recherchen auf ihren Blog gestossen und er hat mir sehr gut gefallen. Ich dachte Sie wuerden sich fuer unser Video „Rooftop Bees“ interessieren. Es handelt von urbaner Imkerei und der Gefahr, die von dem Rueckgang des weltweiten Bienenbestandes ausgeht. Ich hoffe, es gefällt Ihnen. Hier der Link dazu: http://www.good.is/?p=11812. P.S.“

Reparieren oder neu kaufen?

22. September 2008

Die Leasing-Gesellschaft meldet sich und stellt es mir frei, das Auto reparieren und den Leasingvertrag weiter laufen zu lassen oder den Vertrag zu beenden. Dann brauchen wir aber ein neues Imkerauto. Die Entscheidung ist gar nicht so einfach, weil sie auf jeden Fall Geld kostet.

So funktioniert eine Honigmassage

20. September 2008

Vielen Imkern ist ja das Zusammensein mit ihren Insekten Wellness genug. So ging’s mir bis heute auch. Nun habe ich aber gelernt, wie eine russisch-tibetische Honigmassage abläuft.

1. Schritt: Der Rücken wird mit Franzbranntwein eingerieben.

2. Schritt: 1 Teelöffel Wald- oder Akazienhonig in Bioqualität wird auf dem Rücken verstrichen.

3. Schritt: Der Masseur arbeitet mit rollenden Bewegungen der Handinnenfläche den Honig in die Haut ein, in der sogen. „Zupftechnik“. Nach 20 Minuten hat der Honig eine knetmasseartige Konsistenz.

4. Schritt: Die Reste werden abgewischt.

Und wozu das alles? Die Honigmassage dient der Entschlackung des Körpers und hilft besonders bei Krankheiten der Atemwege und der Bauchhöhle. Die Masseurin beteuerte, dass Sie an der Menge des „Kaugummis“ sehen kann, wie gut das Allgemeinbefinden des Kunden ist.

Und noch ein Bildband

18. September 2008

Zur Kampagne „Be Berlin“ gibt’s demnächst einen Bildband mit 100 Geschichten von Berlinern, die sich für ihre Stadt als Botschafter engagieren. Die Jury hat mich als Imker ausgewählt. Für das Buch fertigt ein Profifotograf Bilder an. 300 Seiten wird das Buch haben und 19,90 Euro kosten. Zur Belohnung gibt’s ein Exemplar mit persönlicher Widmung vom Chef der Kampagne, Klaus Wowereit.