So werden Imker-Interessen auch gehört

Jahrelang habe ich – neben der Imkerei – als Lobbyist hauptberuflich Interessen vertreten. Ich weiß also, wovon ich hier schreibe, wenn ich den Brief von DIB-Präsident Maske für völlig verfehlt halte.

Wirksame Interessenvertretung hat gar nichts mit einem möglichst lauten Auftreten zu tun. Das können sich Präsidenten für ihre Hauptversammlungen aufsparen. Ich kenne solche polternden Auftritte von Mitgliedern. Das ist immer peinlich gegenüber Abgeordneten, Ministern und Beamten. Diese wünschen sich einen sachlichen Gesprächspartner, der ihnen ihre Sicht der Dinge mitteilt. Denn den politischen Entscheidungsträgern ist nicht aller Sachverstand in die Wiege gelegt. Zur Sachlichkeit gehört auch, die Nachteile zu benennen, welche die eigenen Vorstellungen für die andere Seite oder für Dritte hat.

Ich weiß nicht, ob die Präsidenten Hederer und Maske den Brief wirklich selbst formuliert haben. In professionell arbeitenden Verbänden ist ein solcher Brief das gemeinsame Werk von Fachreferenten und Hauptgeschäftsführung. Ich hätte es noch mal anders gemacht, nämlich einen einseitigen freundlichen Begrüßungsbrief an die neue Ministerin formuliert.  In der Anlage hätte ich ein maximal sechsseitiges, besser vierseitiges Positionspapier beigefügt. Oder glaubt denn wirklich jemand ernsthaft, Ilse Aigner lese dieses 12seitige Pamphlet?

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