Warum die Imkerei eine Zukunft hat

Imkerkollege Erwin Apitz aus Hennickendorf wiederholt in der aktuellen Ausgabe des Bienenjournals („Stellenwert der Biene“) die häufig zu hörende Klage, dass Imker – obwohl Landwirte – keine Direktzahlungen bekommen und keine Garantiepreise. Da der Hauptnutzen der Imkerei in der Bestäubung liegt, „sollte man“, so meint er, „den in Geld bemessenen Wert der Bestäubungsleistung unserer Bienen einfordern.“ Ansonsten werde die Bienenhaltung weiter zurückgehen.
Wir sind ganz anderer Auffassung. Aus folgenden Gründen:

1. Durch die Agrarreform gibt es seit 2005 die „Garantiepreise“, also an Produktionsmengen gekoppelte Zahlungen, nicht mehr. Außerdem sinken die Direktzahlungen an die Landwirte immer mehr ab (so genannte „Modulation“) und zwar ab diesem Jahr um jährlich 5%. Kurz: Die Landwirtschaft wird auf Marktwirtschaft umgestellt. Die Imkerei hat das alles nie bekommen und existiert trotzdem. Wir sind also schon einen Schritt weiter als die übrige Landwirtschaft .

2. Die Umorientierung vieler Landwirte in Richtung „Energiewirt“ muss kein Nachteil für unsere Branche sein. Robinien auf Stilllegungsflächen für Holzhackschnitzel, Buchweizen für die Fermenter in Biogasanlagen oder Topinambur (eine Kartoffelverwandte) und Sida (ein Riesengras) beides u.a. für die Bioethanol-Herstellung bieten auch für uns interessante Perspektiven.

Nicht jammern! Nach vorne schauen!

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