Wie viel verdient ein Imker?

Immer wird mir diese Frage gestellt: „Kann man von den Bienen leben?“ Noch niemals hat jemand gefragt: „Machen Bienen reich?“ Das zeigt schon, dass die Erwartungen des Publikums an die Ertragskraft einer Imkerei nicht sehr hochgesteckt sind.
Das Magazin „Stern“ hat für die aktuelle Ausgabe die Frage gestellt, wie viel Selbständige verdienen. Christoph Koch, Berufsimker im Schwarzwald, verrät es für unseren Berufsstand: 3.000 € zu versteuerndes Einkommen im Monat. Wer nicht von Bienen gestochen werden will, aber auch so viel (oder wenig) verdienen möchte, kann sich mit einer Imbissbude, als Koch, Kfz-Gutachter, Friseur, Fitnesstrainer oder als Prostituierte selbständig machen. Wem das zu viel Geld ist, der kann z. B. Journalist werden oder auch Tierarzt. Dazu muss man aber studieren. Imker kann indes auch ein Hauptschüler werden.

3 Reaktionen zu “Wie viel verdient ein Imker?”

  1. Olli

    Diese 3000 € sind ja auch mit Vorsicht zu geniesen … zählen ja viele Faktoren in diese Rechnung denke ich mal.
    Was viel interessanter ist: Wieviel werfen Deine Völker im Durchschnitt proj Jahre ab? (über die Jahre gerechnet).

    Antwort: Meine Bienen werfen augenblicklich gar nichts ab. Alles was reinkommt, stecken wir in den Aufbau und die Vergrößerung unserer Imkerei. Wenn wir nicht wachsen wollten, hätte ich nicht die Biozertifizierung in Angriff genommen. Was nun die 3000 € betrifft, halte ich die Zahl nach einer imkerlichen Faustformel für realistisch. Die besagt nämlich, dass von den 4 €, die der Imker für 1 Glas vom Verbraucher nimmt, 2 € Unternehmerlohn bleiben. Die anderen 2 € sind Kosten, die der Imker hat.

    Daraus ergibt sich folgende ganz grobe Rechnung: 300 Völker x 70 Pfd./Honigertrag pro Jahr= 21.000 Pfd x 2 € Unternehmerlohn=42.000 € Jahreseinkommen : 12 = 3.500 €/Monat.

    300 Völker habe ich hier als Mindestgröße für eine Vollerwerbsimkerei angenommen.

  2. Olli

    Interessant zu lesen. 300 Völker sind soweit ich mittlerweile gelesen habe für einen beruflichen Imker wohl so der Durchschnitt.
    Bleibt da eigentlich noch Zeit für Experimente bezüglich der Betriebsweise, anderer Bienenrassen etc?

    Antwort: Ich glaube nicht, dass man das so pauschal beantworten kann. Das hängt sicher vom jeweiligen Imker ab. Vor allem ist ein Wechsel der Betriebsweise immer mit hohen Kosten verbunden. Daher müssen schon überragende Gründe dafür sprechen. Das heißt aber nicht, dass es nicht doch passiert. Ein hiesiger Berufsimker hat z. B. alle seine Holzrähmchen und Wachswaben weggeworfen und auf Plastikrähmchen und Plastikwaben umgestellt.

  3. fridolin

    Da hat der C. Koch aber in der “ Berliner Zeitung “ mächtig angegeben !Nach seinen eigenen Angaben hat C. Koch 240 Bienenvölker im mai 2008 gehabt. Davon sind durch die Pflanzenschutz(gift )mittelkatastrophe noch 20 Völker übrig geblieben !

    Die bundesweit gültigen Bewertungsrichtlinien zur Einkommensteuer bei Imkern, gehen von Liebhaberei ( Hobby ) von bis zu 160 Bienenvölker aus !
    Fakt ist das selbst eine Imkerei mit 300 Völkern keinen Lebensunterhalt sichern kann ! Wer anderes behauptet hat von der schwierigen Lage der Imkerei durch landwirtschaftliche Kulturwüsten, extrem kurze Trachtzeit, übermäßiger , extremer Pflanzenschutz(gift)mitteleinsatz in Nordeuropa keine Ahnung, bzw. er zieht sich die Hose mit der Kneifzange an.

    Von der Schwierigkeiten für die Imkerei durch die immer mehr zunehmende Gentechnik , erst garnicht zu schreiben.

Einen Kommentar schreiben

Du mußt angemeldet sein, um kommentieren zu können.