Wespen: Imkern für Fortgeschrittene

Im Sommer haben uns viele Anfragen wegen der Beseitigung von Bienen und Hornissen erreicht. Tenor: Warum einen teuren Schädlingsbekämpfer holen – der Imker machts ja umsonst. Leider ist es nicht immer einfach, den Kunden beizubringen, dass der Imker ganz bestimmt nicht für umsonst arbeitet und auch nicht abseits der gesetzlichen Bestimmungen handeln darf.  Wer illegal gewerbsmäßig Hornissennester beseitigt, riskiert theoretisch 5 Jahre Knast. In der Praxis sind es zwar nur einige tausend Euro, doch auf die müssen nicht sein, wenn man einen Fachkundenachweis für das Umsiedeln von Wepsen und Hornissen erwirbt.

Den habe ich heute nach einem Kurs, der Teil der Ausbildung zum Schädlingsbekämpfer ist, erworben. Und zwar mit einem gar nicht so schlechten Ergebnis, nämlich mit 76 von 76 zu erreichenden Punkten. Der Umgang mit Wespen und Hornissen ist ja auch nur so etwas wie Imkern für Fortgeschrittene.

Jedenfalls steht vor dem ersten Umsiedlungsauftrag die Teilung unserer Imkerei an, nämlich die Gründung eines nicht-landwirtschaftlichen, gewerblichen Betriebsteils.

2 Reaktionen zu “Wespen: Imkern für Fortgeschrittene”

  1. Olli

    »Jedenfalls steht vor dem ersten Umsiedlungsauftrag die Teilung unserer Imkerei an, nämlich die Gründung eines nicht-landwirtschaftlichen, gewerblichen Betriebsteils.«
    Was hat das für einen Vorteil bzw. was wird damit bezweckt?
    Olli

    Antwort:
    Hallo Olli, das habe ich mir nicht selbst ausgedacht. Das ist eine Folge unseres Steuerrechts. Dieses unterscheidet verschiedene Einkunftsarten. Wer als Imker Wespennester umsiedelt und damit Einkünfte erzielt, hat Einkünfte aus gewerblicher Tätigkeit – neben den Einkünften aus LuV, d. h. der Honigproduktion.
    Das ist bei den meisten Landwirten so. Wer z. B. Zimmer an Urlauber vermietet, einen Hofladen betreibt (und dort Zugekauftes verkauft) oder für seine Heimatgemeinde Schnee räumt und Grünflächen pflegt, der ist damit gewerblich tätig. Das kann man sich ganz einfach merken: Was nur der Bauer kann (Kartoffeln anbauen oder Milch melken) ist landwirtschaftlich. Was auch andere Gewerbe machen z. B. Gärtner, die Stadtreinigung oder (wie bei mir) ein Schädlingsbekämpfer, ist gewerblich. Und dafür muss dann ein eigener Betriebszweig (d.h. eine eigene Firma, gegründet werden.

  2. Olli

    Ach das ist interessant. Danke für die Ausführungen.

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