Möglichst wenig ändern

Die EU-Öko-Richtlinie gibt die Richtung vor (deshalb heißt sie so). Wie sie aber ausgestaltet wird, können die Betreffenden selbst entscheiden. Und das machen Demeter, Gäa und Bioland ganz unterschiedlich. Bei der jährlichen Loheland-Tagung der Bioland-Imker kommen die Punkte dann zur Sprache und werden von den anwesenden Bioland-Mitgliedern entschieden. Die Grundhaltung heuer war, möglichst wenig zu ändern, um die Marke Bioland nicht zu schädigen. Das heißt konkret:

  • Keine Wanderungen und keine Bienenstände ins fernere EU-Ausland. Bioland-Honig kommt auch in Zukunft nur aus Deutschland.
  • Keine generelle Freigabe von Thymol zur Varroa-Bekämpfung.
  • Keine neuartigen Wabenhonig-Systeme wie Bee-o-pack oder Ross round.
  • Keine OSB-Platten für den Beutenbau.

Im geselligen Teil standen ein fröhliches Refraktometer-Eichen und die Verkostung von mitgebrachten Honigsorten, -likören und -essigen auf dem Programm. Das muss neidlos anerkannt werden: Wir Bioland-Imker machen wirklich Feinkost vom Feinsten.

Akazienhonige mit 16 und mit 16,7% Wassergehalt standen bereit. An ihnen konnte jeder Bioland-Imker die Genauigkeit des eigenen Refraktometers überprüfen.

Akazienhonige mit 16 und mit 16,8% Wassergehalt standen bereit. An ihnen konnte jeder Bioland-Imker die Genauigkeit des eigenen Refraktometers überprüfen.

Nicht nur säuerlich sondern delikat: Honigessige aus der Imkerei Pausch.

Einfach delikat: Honigessige und -weine aus der Imkerei Pausch.

Eine Reaktion zu “Möglichst wenig ändern”

  1. Olli

    Was ist gegen die Wabenhonigsysteme sowie gegen Thymolprodukte einzuwenden? Bei letzterem könnte ich verstehen, wenn gesagt wird „Plastik im Bienenstock“. Wie wird eigentlich Wabenhonig von Bioland vermarktet bzw verpackt? Letztens las ich, dass in der Türkei z.B. gleich das ganze Rähmchen mit Wabe verkauft wird aber das wird wohl in Deutschland aus verschiedenen Gründen scheitern.

    Thymol allerdings ist doch ziemlich natürlich auch wenn es künstlich hergestellt wird. Oxalsäure wird doch aber auch künstlich her gestellt und nicht aus Sauerklee gewonnen und Ameisen werden auch nicht gemolken.

    Antwort: Genau, gegen die genannten Wabenhonig-Systeme spricht, dass sie aus Kunststoff sind. Wabenhonig kann auch gewonnen werden, indem Wabenstücke geschnitten, in Folie gewickelt und dann verkauft werden. Außerdem gibt es Systeme mit kleinen Holzrähmchen. Wir verkaufen ganze Waben vor allem an arabische Kunden. Wabenhonig ist ein tolles Produkt, weil es nichts Natürlicheres gibt. Es ist eigentlich schade, dass es so wenig gefragt ist.

    Thymol hinterlässt Rückstände im Wachs und beim Wachs ist Bioland sehr sehr vorsichtig.

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