Verzweifelter Warré-Imker will Imkern lernen
Heute meldet sich ein Jungimker in meinem Kurs an, der sich im vergangenen Jahr für die Warré-Beute entschieden hat und allein nach dem Buch von Emile Warré „Bienenhaltung für alle“ geimkert hat. Mit nicht so großem Erfolg, wie er meinte. Nun will er einen meiner Imkerkurse des Imkerverbands Berlin besuchen. Ich möge doch auch auf die Warré-Imkerei eingehen. Die Imkerei in klassischen Magazinen käme für ihn nicht in Frage, weil sie ihm zu wenig wesensgemäß sei.
Nun ist durchaus strittig, was genau unter wesensgemäßem Imkern zu verstehen ist. Allein dadurch das man die eigene Imkerei als „wesensgemäß“ bezeichnet, wird sie es nicht. Es müssten allgemein anerkannte Kriterien her, mit denen sich die Wesensgemäßheit einer Betriebsweise bestimmen lässt. Hier hat es jemand versucht und Bienenkiste, Warré- und Oberträgerbeute einer Kritik unterzogen. Das Ergebnis: Die Oberträgerbeute ist am wesensgemäßesten.
Am 26. Januar 2011 um 11:59 Uhr
Naja, die Kritik ist nicht ganz lupenrein. Wenn man sich eine Warrébeute mit Fenstern baut oder kauft, dann kann man das ganze Jahr nach den Bienen schauen, ohne sie zu stören. Ich glaube, dies geht bei keiner anderen Beute so gut.
Auch sind im Bienenjahr nicht wirklich viele Eingriffe notwendig, ohne Varroabehandlung sind es nur ein oder zwei. Und klimatisch ist die Warré-Beute dem Naturzustand des senkrecht stehenden hohlen Baums recht verwandt.
Nun, wen’s genau interessiert, es gibt das Buch von Émil Warré nun in deutsch zum freien Download hier:
http://www.warre-bienenhaltung.de/
Bauanleitung und Link zum Forum sind auch da. 🙂
Interessant ist auch die japanische Verwandtschaft
http://warre.biobees.com/japan.htm
besonders die Filme am Ende sind zu empfehlen. Mir gefällt, dass keine Oberträger das Wabenwerk teilen, so wie es der Fall in einem hohlen Baum ist.
Grüsse,
Michael