Mit 300 Liter Met ins Jenseits

In einem wüsten Studentenlied heißt es:  „Es lagen die alten Germanen zu beiden Ufern des Rheins/sie lagen auf Bärenhäuten und tranken immer noch eins.“ Auf einer Reise von Berlin in die ehemalige römische Provinz Germanien, dem heutigen Baden-Württemberg, halte ich in Hochdorf, einem Nest bei Stuttgart und schau mir mal an, wie es um 550 v. Chr. die Vorfahren der Germanen, die Kelten, diesbezüglich gehalten haben.

In Hochdorf gibt es ein Fürstengrab im Original und eine fußläufig zu erreichende Nachbildungdavon  zu bestaunen. Dort liegt der Keltenfürst in schöne Tücher gehüllt auf einem Bronzesofa („Kline“). Neben ihm, als Stärkung im Jenseits, steht ein mächtiger, mit Löwen verzierter Bronzekessel, der für 500 Liter Met Platz hatte aber nur mit 300 Litern gefüllt war.

150 kg Honig waren dafür notwendig. Der Nektar wurde im August und September gesammelt. Die keltischen Bienen beflogen folgende Pflanzen: Thymian, Wiesen-Flockenblume, verschiedene Klees, Zungen-Hahnenfuß, Teufelsabbiss, Heide, Bärenklau, Ährenlilie, Mädesüß, Wittwenblume, Disteln und Linde.

500 Liter keltischen Honigweins fasste dieser mächtige Bronzekessel aus dem Fürstengrab in Hochdorf.

Einen Kommentar schreiben

Du mußt angemeldet sein, um kommentieren zu können.