Vorsicht Feilscher!
Zunächst: Der beste Honig ist der verkaufte Honig. Daher habe ich nie etwas dagegen, wenn uns jemand Honig abkaufen will. So auch am Mittwoch, als mich ein Mann aus Berlin-Lichterfelde anruft und sich erkundigt, was eine „größere Menge“ Wabenhonig kostet. Ich nenne ihm dann meinen Preis für Wiederverkäufer: 12 €/kg. Im Laden kostet dieser Wabenhonig dann 20 bis 30 €/kg. Er meint, das sei ihm zu teuer. Schließlich lasse ich mich zähneknirschend auf 11 € herunterhandeln. Das ist ihm aber immer noch zu viel.
1 Tag später ruft seine Frau an. 11 € seien doch o.k., sie kämen am Sonntag vorbei. Als sie heute da sind, will er mir allen Wabenhonig abkaufen und dafür einen noch größeren Nachlass. Das möchte aber ich nicht, weil ich dann nichts mehr für meine Stammkunden habe, die sich darauf verlassen, dass ich sie beliefern kann. Schließlich stimme ich dann doch zu und biete ihm sogar an, den Rechnungsbetrag nach unten zu runden.
Er will aber einen noch größeren Nachlass. Ich hätte schließlich beim kg-Preis auch das Rähmchen mitgewogen. Ich antworte, dass das Rähmchen ein Teil des Wabenhonigs sei. Wer einen Fisch kaufe, müsse ja auch die Gräten mitbezahlen. Inzwischen bin ich schon leicht angesäuert. Schließlich bin ich aber doch einverstanden, die Rähmchen aus dem Wabenpreis rauszurechnen. Ich verlange dann aber, dass er mir zumindest den Preis für die Rähmchen zahlt, nämlich 0,50 €/Rähmchen. Das will er aber nicht. Ich biete an, die 0,50 €/Rähmchen als Pfand zu verstehen. Da sei o.k., aber nur, wenn er eine schriftliche Erklärung von mir bekomme, dass ich die Rähmchen zu dem Preis zurücknähme.
Gerade als ich damit beginnen will, den Pfandbon zu schreiben, meint er, dass er es sich doch anders überlegt habe. Jetzt habe ich aber wirklich genug und bitte ihn, zu gehen. Seine Frau sagt mir noch, dass ihr Mann nur 8 €/kg zu zahlen plante. Da müsse er sich einen anderen Imker suchen, sage ich noch und bin froh, als die beiden vom Hof sind.
Am 24. Oktober 2011 um 12:57 Uhr
Sei froh, dass Du ihn los bist. Nicht nur, dass solche Leute nicht bereit sind einen fairen Preis zu bezahlen, am Schluss zahlen sie dann eventuell noch nicht mal (ist uns so passiert). Und man rennt seinem Geld hinterher :-(. VG Brigitta