Auf Kollegenbesuch am Fuße des Vesuvs

Ich weiß nicht, ob das auch Versicherungsvertreter und Arzthelferinnen machen – aber wir können einen Urlaub gar nicht genießen, ohne einmal bei einem Imkerkollegen vorbeizuschauen. Im Internet haben wir uns eine Hand voll Imkereien im Großraum Neapel herausgesucht. Mit einem Mietwagen fahren wir nach Somma de Vesuvia und besuchen die Imkerei Fiorilandya.

Im Laden ist der Imker selbst und der freut sich riesig, dass er Besuch aus dem fernen Berlin bekommt. 1/2 Jahr Italienischkurs in der Volkshochschule Treptow-Köpenick befähigen nicht unbedingt dazu, tiefschürfende imkerliche Fachgespräche zu führen, doch so viel bekomme ich über die Imkerei in Süditalien heraus:

Die Bienen haben Tracht bis in den November hinein. Sie werden mit 700 g Zuckerteig eingefüttert, der aus 1 Teilen Honig und 3 Tl.  Puderzucker besteht. Mitte Februar bekommen die Bienen weniger als 1 kg Zuckerwasser zur Reizung und ab März geht’s schon wieder mit der Tracht los. Gegen die Milben werden Thymol- und Oxalsäureprodukte eingesetzt. Weil die Bienen durchbrüten, wird eine künstliche Brutpause – wohl eine Art Brutscheune – durchgeführt, um sie dann mit Oxalsäure behandeln zu können.

Geerntet werden zwischen 70 und 100 kg Honig/ Volk. Ein Glas mit 500 g Honig geht im Laden der Imkerei für rund 4 € über den Tisch. In Neapel im Feinkostladen kostet der Honig dann 6 €. Das sind Preise für konventionellen Honig, die mit Berlin vergleichbar sind.

Hier gibt's Edelkastanien-, Orangen-, Pinien- und andere Honige.

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