Wesensgemäß Imkern
Nun biete ich ja schon seit einigen Jahren Kurse zur wesensgemäßen Imkerei an. Es gibt inzwischen auch einiges an praxisbezogener Literatur. Eher knapp heißt es, wer mehr dazu wissen wolle, solle sich mit der Philosophie Rudolf Steiners beschäftigten. Manchmal fällt noch der Name Ferdinand Gerstungs, der zur gleichen Zeit wie Steiner lebte – nämlich von Mitte der 1860er Jahre bis 1925. Ich habe alles gelesen und dabei festgestellt, dass beide Autoren ganz typisch für das philosophische Denken um 1900 sind. Gerstung verstand sich als Imker, aber er macht gleich zu Anfang seines Buches „Der Bien und seine Zucht“ deutlich, dass ihn der Lebensphilosoph Rudolf Eucken und der Neukantianer Kuno Fischer entscheidend geprägt haben. Die kennt man heute nicht mehr – zu zeitgebunden.
Spannend wird das Thema, weil wesensgemäße Imkerei erst vor 40 Jahren entstand und seither immer mehr Freunde findet. Das heißt: Eine imkerliche Betriebsweise, deren grundlegenden Vorstellungen 100 Jahre als sind, erfreut sich heute großer Beliebtheit. Das ist erklärungsbedürftig. Dazu recherchiere ich.
Nun habe ich erfahren, dass sich so genannte „Forschungstagebücher“ einer gewissen Beliebtheit erfreuen. Da dachte ich an meinen fast 20 Jahre alten Imkerblog. Dem könnte ich so neues Leben einhauchen.

Ferdinand Gerstungs Futtergefäß „Zeppelin“ entsprach 100%ig dem Geist seiner Zeit.