Bioland-Imker tauschen Erfahrungen aus

Nun sind wir mit unserer Imkerei schon 2 Jahre beim Bioland-Verband. Da sollten wir auch mal zum Bundestreffen der Bioland-Imker! Das meinten mein Mitarbeiter Lars und ich und so machten wir uns auf den Weg nach Loheland, einem winzigen Flecken bei Fulda.

120 Bioland-Imker gibt es und 70 waren da. Der Verband hatte für ein interessantes Programm gesorgt. Themen waren unter anderem Energiesparen, Honigqualität und Gefahren für Bienen durch Pflanzenschutzmittel. Vor allem aber dient so ein Treffen dem Austausch unter Praktikern. Nur manche Tipps funktionieren leider nicht überall.

So z. B. der Tipp eines Imkers aus Südwestdeutschland, im August an einem schönen Tag bei 25°C mit 60%iger Ameisensäure zu behandeln. Da meint der Kollege aus Niedersachsen: „Solche Temperaturen haben wir im August nicht mehr.“

Ein bayerischer Imker machten den Vorschlag zur Senkung der Luftfeuchtigkeit im Honiglager in den Sommernächten einfach die Tore zu öffnen und am frühen Morgen wieder zu schließen. Nachts sei die Luft ja viel trockener. Da antwortet ein hessischer Imker, bei ihm sei es nachts genauso feucht wie am Tage.

Wir haben trotzdem sehr viel gelernt. Hier ist eine kleine Liste:

  • Raps wird von 9 bis 19.00 Uhr beflogen, Honigtau von 6.00 bis 10.00 und von 18.00 bis 20.00 Uhr.
  • In der Regel können bis zu 100 Völker an einem Standort konzentriert werden. Bei einer gut durchmischten Vegetation reicht die Pollen- und Nektarversorgung aus.
  • Kunstschwärme dürfen nicht mit Oxalsäure beträufelt, sondern müssen besprüht werden. Die Bienen kuscheln im Kunstschwarm zu wenig, so dass sich geträufelte Oxalsäure nicht verteilt.
  • Ameisensäure rettet schwache Völker, Oxalsäure bringt sie um.
  • Ameisensäure desinfiziert den Beuteninnenraum und verhindert so auch andere Erkrankungen.
  • Knallt die Sonne auf den Blechdeckel des Honigraums explodiert darin der HMF-Wert. Der Honig wird aber schnell trocken.

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Auch ein Thema unter Bioland-Imkern: Wer macht etwas ganz Besonderes? Der Imkerkollege Kreß (links) stellt z. B. Honigeis in den Geschmacksrichtungen Schlehe und Quitte her und alle dürfen kosten.

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