Rotes Tuch „kaltgeschleudert“

In der aktuellen Ausgabe der ADIZ gibt es mehrere Leserbriefe zum Verwendung der Begriffe „kalt geschleudert“ und „naturbelassen“ auf Honiggläsern. Die Autoren – alles Imker – beklagen, dass es sich um Selbstverständlichkeiten handle, mit denen so geworben werde. Noch deutlicher wird der Imkerverein in Bad Schwalbach. Er poltert: „Die Werbung mit kaltgeschleudertem Honig ist ein Ärgernis für jeden ehrbaren Imker.“

Als Imker mag man das so sehen, wenn man vom Produkt her denkt. Wer aber sein Produkt – und das gilt nicht nur für Imkereiprodukte – erfolgreich verkaufen will, muss vom Kunden her denken. Da lauten die Frage: Was will der Kunde? Und der will „naturbelassenen“ und „kaltgeschleuderten“ Honig. Das steht so in der Studie  „Imkerei 2000“ von Prof. Dr. V. Trommsdorff (TH Berlin). (Auszugsweise veröffentlicht in ADIZ 12/2001, hier S. 9).

Also: Imker, die mit „kaltgeschleudert“ oder „naturbelassen“ werben, liefern das, was Verbraucher wünschen. Imker, die das ablehnen, haben andere Imker im Blick. Die brauchen aber keinen Honig. Die haben selbst welchen.

2 Reaktionen zu “Rotes Tuch „kaltgeschleudert“”

  1. brigitta

    Habe letztens auf einem Imkerauto gesehen „Stockwarm geschleudert“. Das finde ich nicht schlecht. So kann man ein Gespräch anfangen mit dem Kunden und alles erklären. Und es ist was Besonderes! Kaltgeschleudert haben doch Alle ;-).

  2. blog

    Antwort: Das ist eine gute Formulierung. Ein Alleinstellungsmerkmal, das für Frische steht.

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