gEo-Bee entzweit Imkerschaft
Bisher hatte ich von dem Projekt gEo-bee nur gerüchteweise und so viel gehört, dass die Imker in Brandenburg strikt dagegen sind. Heute lud das Julius-Kühn-Institut nach Kleinmachnow zu einer Informationsveranstaltung ein. Dafür, dass das Thema so hohe Wellen schlägt, war die Beteiligung erstaunlich gering. Vermutlich waren mehr Veterinäre da als Imker. Nun, worum geht es?
Durch Geobee sollen die schon vorhandenen Informationen aus der Landwirtschaft, von Imkern und aus dem Naturschutz zusammengebracht werden. Geobee ist ein Ergebnis aus dem Runden Tisch zu Imkerei und Landwirtschaft, der 2009 tagte. Am Ende soll eine innovative Internetanwendung stehen. Imker sollen durch sie erfahren, wo es interessante Trachten gibt. Landwirte sollen Imker zur Bestäubung ihrer Kulturen finden und erkennen, wo sie möglicherweise durch ihr Handeln Honig- und Wildbienen schädigen. Dabei werden teils vorhandene Daten aus der Behörden genutzt, teils wird das System von den Stakeholdern gepflegt. Dabei soll der Datenschutz eingehalten werden, d.h. die Daten werden so weit hochgerechnet, dass im Internet nicht steht, welcher Imker wo seine Bienen und welcher Landwirt was auf seinen Äckern blühen hat. Geobee soll in Brandenburg als Modellregion starten und dann auf alle anderen Bundesländer ausgedehnt werden.
Das Projekt stößt auf bittere und grimmige Ablehnung bei den Imkern in Brandenburg. Das machte deren Vorsitzender Rainer Gabriel deutlich. „Wir sehen keinen Bedarf, Trachtflächen zu veröffentlichen. Wir haben ein großes Problem mit auswärtigen Berufsimkern und wollen nicht das Schlaraffenland für Imker sein“ , sagte er. Für einheimische Imker gebe es Versammlungen, wo die Bedarfe der Landwirte geklärt und befriedigt würden. Außerdem seien nicht alle Bienen bei den Veterinärbehörden gemeldet. Daher sei das Projekt nicht wissenschaftlich. Außerdem nutzten nur 15% der Imker seines Landes das Internet, weshalb eine Internetanwendung Geldverschwendung sei. Man habe daher gegen Geobee schon einen Strafantrag wegen der Verschleuderung von Steuergeldern gestellt.
Gabriel musste dann weg. Die verbleibenen Teilnehmer waren dem Projekt gegenüber mehrheitlich eher aufgeschlossen, sahen jedoch Schwierigkeiten bei der Beschaffung und Pflege der Daten.
Am 5. Mai 2012 um 20:06 Uhr
Die Imker-Opas sind dagegen? Zumindest klingt das so.
Ich halte das zwar auch für Zeitverschwendung aber vielleicht wirds ja doch nen Knaller.