Wie viel Völker ernähren 12 ha Phacelia?

Früher hatte der Imkerverband Brandenburg einen Wanderwart, der besser die Bezeichnung „Wanderverhinderungswart“ getragen hätte. Jedes Mal, wenn ich ihn nach einem Wanderplatz für eine bestimmte Tracht fragte, lautete die Antwort: „Haben wir nicht. Die Tracht reicht ja kaum für unsere Brandenburgischen Imker“.

Der Wanderwart ist weg, doch der alte Geist ist stellenweise noch da, wie diese Szene an einem 12 ha großen Phacelia-Schlag im Kreis Teltow illustriert:

Brandenburger Imker: „Ich komme mit 6 Völkern. Dieses Feld ist zu klein für mehr Völker. Sie können hier mit höchstens 4 Völkern anwandern. Dann werde ich auch höchstens mit vieren kommen. Beim letzten Mal habe ich gar nichts geerntet“. Da war nämlich außer ihm noch ein Charlottenburger Imker da. Dessen Bienen haben seinen Lieblingen offenbar alles vor der Nase weggesammelt.
Hier nur die Fakten: Phacelia hat einen Honigwert von 250 bis 400 kg Honig/ha. Rechnen wir mal mit 300 kg. Macht also einen Gesamtwert von 3,6 to Honig. Wenn jedes Volk 20 kg einträgt, dann können rund um den Schlag 180 Völker verteilt werden.

phazelia-4.jpg

Phacelia ist auf dem Acker eine Augenweide.

Eine Reaktion zu “Wie viel Völker ernähren 12 ha Phacelia?”

  1. Eva

    Schade, daß unser windiger Sommer nicht auch ein bißchen durch diese Köpfe bläst.

    Anbei noch die Gretchenfrage einer Anfängerin, die nicht so viel heben kann und will. Welche Holzbeute käme da in Frage? Ich weiß, die Foren sind voll von diesen Diskussionen, aber eine richtig überzeugende Auskunft mit den Vor-und Nachteilen hab ich nie gelesen.

    mit herzlichem Gruß aus Charlottenburg!

    Antwort: Hallo Eva, heutige Bienenvölker brauche eine große Volkstärke, um dem Druck durch die Varroa standhalten zu können. Nimm daher DN und größere Formate. Bei der Bauweise hast Du 3 Möglichkeiten:

    1. Ganz normale Magazinbeuten und Du arbeitest wie Hinterbehandlungsimker mit Rähmchen, d.h. trägst nur so viel Rähmchen, wie Du auf einmal tragen kannst. Dazu brauchst Du Leerzargen und Transportkisten, in die Du die entnommenen Waben hängst.
    2. Du arbeitest mir Halb- oder 3/4 -Zargen z. B. im Langstroth- oder Zanderformat. Das wird oft nur für den Honigraum praktiziert. Das geht aber natürlich auch für den Brutraum.
    3. Du imkerst mit einer Trog-/Lager- oder Horizontalbeute. Da sind Brut und Honigraum auf einer Ebene. Teilweise gibt es Modelle auch mit einem flachen Honigraum obendrauf. In Afrika wo die Imkerei von den Frauen betrieben wird, sind solche Beuten verbreitet. Im Handel habe ich diesen Beutentyp noch nicht gesehen, er müsste also gebaut werden.

    Herzliche Grüße aus Köpenick und alles Gute für den Start.

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