20. November 2008
Für den Wasserrohrbruch kommt die Gebäudeversicherung auf. Nach meinem gestrigen Anruf nimmt der Schadensgutachter der Allianz heute persönlich Kontakt mit uns auf. Er meint, Wasserrohrbrüche seien sein tägliches Geschäft. Er habe schon über 1.000 Fälle betreut.
Er schlägt vor, den Allianz-Handwerkerservice zu beauftragen. Es wird eine Art Bauleiter ernannt und der kümmert sich darum, dass hier alles wieder trocken wird und so schön wie vorher. Noch am gleichen Tag informiert er eine Trocknungsfirma.
Bis die am Montag kommt, drehen wir die Heizkörper bis zum Anschlag auf. Das Raumklima ist etwa vergleichbar mit dem im Krokodilhaus im Tierpark.
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20. November 2008
Großer Schreck am Morgen: Um 6.30 Uhr bemerken wir einen nächtlichen Wasserrohrbruch unter der Spüle in der Küche. Das Erdgeschoss und die darunter liegende Imkerei stehen völlig unter Wasser. Nachdem das Wasser abgedreht ist, beginnt das große Schöpfen. Zum Glück ist unser Ältester beim Technischen Hilfswerk und überschwemmungserprobt. Bis er zur Schule muss wird Eimer für Eimer Wasser von Hand in die Ausgussbecken gekippt.
Dann gegen 11.00 Uhr ist endlich Land in Sicht und der entstandene Schaden kann näher betrachtet werden. An der Imkerei ist nicht viel kaputt. Die Stapelkisten mit den bereits zum Abfüllen bereit stehenden gespülten Gläser sind voll. Ein Glück! Was da drin ist, schwimmt schon nicht durch das Untergeschoss. Ein Stapel abgefüllter Gläser hat gar nichts abbekommen. Zwar ist das Wasser durch einen der Hängeschränke geflossen. Aber das Rinnsal ging 4 cm neben dem Karton mit den gummierten Etiketten vorbei. Nur die Luft ist wie im Gewächshaus.

Kein Kneippsches Tretbecken, sondern unser Schleuderraum nach einem Wasserrohrbruch.
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17. November 2008
Folgender Anruf erreicht uns heute. Daraus entwickelt sich dieses Gespräch.
„Wieviel kostet es, wenn ich ein leeres Honigglas bei Ihnen kaufe?“
„25 Cent“.
„Ist das mit einem Kunststoffdeckel?“
„Ja“
„Und haben Sie auch Blechdeckel?“
„Ja, habe ich auch.“
„Und was kostet das?“
„Also hören Sie, wir verkaufen eigentlich keine Gläser. Höchstens wenn ein Imkerkollege hier mal einen Karton braucht. Dann helfen wir aus, damit er nicht nach Mitte fahren muss. Sind Sie Imker?“
„Nein“
„Dann sind Sie Verbraucher?“
„Ja“
„Für was brauchen Sie denn die Gläser?“
„Ich brauche gar keine. Ich habe hier 15 leere Honiggläser.“
„Das verstehe ich nicht. Warum wollen Sie dann noch mehr?“
„Ich möchte wissen, was leere Gläser Wert sind und Ihnen die Gläser verkaufen.“
„Da kann ich Ihnen nicht helfen. Wir kaufen Gläser nur über den Glashandel.“
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15. November 2008
Kreuzberg ist anders als andere Stadtbezirke in Berlin. Kreuzberg SW 61 ist noch einmal anders – bürgerlicher und mehr dem slow Food und damit unserem Honig gegenüber aufgeschlossen. Das bekanntere Kreuzberg SO 36 ist hingegen nicht so für slow Food – es sein denn man versteht darunter langsam sich drehende Dönerspieße.
In SW 61 hatten wir heute einen Honigstand. Da kam ein Herr mittleren Alters. Ob er einmal ein Glas in die Hand nehmen dürfe. „Ja bitte, greifen Sie zu“. Er macht’s und zieht etwas umständlich ein winziges Lot aus Messing an einer Schnur aus der Tasche. „Ich pendle Ihren Honig aus“, meint er und lässt das „Pendel“ genannte Werkzeug über dem Glas kreisen. Er messe die Stahlung des Honigs, erklärt er. Der meiste Honig „strahle“, weil die Bienen in Styroporbeuten gehalten würden. Mein Honig stahle nicht. Er kauft dann das Glas. Jetzt strahlte ich.
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14. November 2008
Berliner Imker bringen nicht nur anderen Berlinern das Imkern bei. Erika Mayr vom Imkerverein Charlottenburg-Wilmersdorf lehrt es Interessierten in Detroit im US-Bundesstaat Michigan. Dort, im Herzen der amerikanischen Autoindustrie, gibt es viele Industriebrachen aber wenig Imker. Erika Mayr stellte heute das Projekt bei der Landesdelegiertentagung des Imkerverbandes Berlin vor und erhielt dafür ein großes Lob und einen dicken Blumenstrauß. Hier gibt’s mehr Infos. Die aktuellen Nachrichten über General Motors lassen vermuten, dass es demnächst eine ganze Reihe Menschen gibt, die viel Zeit zum Imkern haben.
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13. November 2008
Ein junger Imkerkollege ruft an und erzählt mir ganz traurig, dass sein 75-jähriger Imkerpate verstorben sei. Vom Neffen des Verstorbenen, der Testamentsvollstrecker ist, sei ihm der Kauf der gesamten Imkerei angeboten worden. Ob er zugreifen solle.
- Da sich der Imker nie an den Faulbruttests seines Vereins beteiligt hat, würde ich erst mal eine Probe nehmen. Sonst kauft er etwas, das er nachher gleich verbrennen kann. Die Kosten der Probe muss der Verkäufer übernehmen!
- Dann würde ich nichts kaufen, das nicht mehr dem Stand der Hygienestandards entspricht, z. B. eine Weißblechschleuder. Außerdem scheidet aus, was nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist, z. B. Hinterbehandlungsbeuten mit 2 Räumen im Normalmaß.
Wahrscheinlich ist es wenig, was noch zu gebrauchen ist. Das Interesse der Erben ist es, das Grundstück zu verwerten oder sie müssen es dem Verpächter zurückgeben und weder der Käufer noch der Verpächter haben Interesse an einer aufgegebenen Imkerei. Also würde ich mit den Erben verhandeln: Ich übernehme die Räumung des Grundstücks und bekomme dafür das, was noch zu gebrauchen ist. Oder: Es ist leider nichts zu gebrauchen, ich kümmere mich aber gegen Bares darum, dass das Grundstück frei wird.
Meine Erfahrung: Erben überschätzen den Wert einer alten Imkerei grundsätzlich. Das ist aber wie bei jeder anderen Firma. Irgendwann haben die Sachen ihr Geld verdient, sind abgeschrieben und wertlos.
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12. November 2008
Endlich finde ich einmal Zeit, an einem Treffen von Bioland-Imkern teilzunehmen. Nach einer Betriebsbesichtigung der Imkerei Schön wird lange über den angemessenen Honigpreis für Wiederverkäufer gesprochen. Da gibt’s Kollegen, die haben seit 10 Jahren den gleichen Preis, obwohl sich z. B. der Preis für Diesel in dieser Zeit verdreifacht hat.
Interessant ist die Frage, zu welchem Preis der Handel weiterverkauft. Danach richten sich die Preise, die wir im Direktvertrieb erzielen können. Das liegt zwischen dem Faktor 1,5 und 1,7. Ein verkaufsfertiges Honigglas, das wir an den Handel für – sagen wir mal – 4 Euro abgeben, ist nachher mit 6,00 bis 6,80 Euro ausgepreist.
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11. November 2008
Es ist soweit: Das Buch „be Berlin – Gesichter der Hauptstadt“ erscheint am 14. November. Ab da ist es im Buchhandel erhältlich, der Vertrieb startet bei Dussmann in der Friedrichstraße und über die Website www.sei.berlin.de und es kann mit der ISBN Nummer 978-3-00-026092-6 über jede Buchhandlung bestellt werden.
Wir berichten in dem Buch über die Imkerei in Berlin und unser Engagement, Berlin als Standort für Imker noch interessanter zu machen.

Ein Imker gibt der Hauptstadt (s)ein Gesicht. Foto: Matti Hillig
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7. November 2008
Auf unseren Liefertouren in Berlin entdecken wir immer wieder mal Gegenden, die wir noch nie gesehen haben. Heute z. B. Neu-Karow. Das liegt zwischen dem für seine Rieselfelder bekannten Karow und dem als Krankenhausstadt berühmt gewordenen Buch im Nordosten Berlins.
Neu-Karow sieht aus, als habe man Alt-Karow abgebaggert und eine neue Stadt mitten in der brandenburgischen Einöde gegründet. Groß, architektonisch ansprechend mit jungen Familien und ebensolchen Bäumen. Viele Kinder waren heute (am 7. November!) im Halloween-Kostüm auf der Straße. Das älteste Bauwerk, das ich entdecken konnte, ist ein altes Trafohäuschen und das merkwürdigste Gebäude ist eine Kirche in einem Ladengeschäft mit Wohnungen drüber. Naja, ein „Haus voll Glorie“ und „Abbild des himmlischen Jerusalems“ stelle ich mir irgendwie doch anders vor.
Aber es gibt da in Neu-Karow Menschen, die unseren Honig schätzen und darauf kommt es schließlich an.
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4. November 2008
Seit rund einem Jahr drucken wir mit einem HP-Laserdrucker die Sortenbezeichnung auf unsere Etiketten. Das ist ein einzelnes Wort in blauer Schrift. Seit einem halben Jahr drucken wir auch noch das grüne Biolandlogo drauf.
Heute zeigt der Drucker plötzlich an, dass alle 3 Tonerpatronen ausgetauscht werden müssen. Sie seien leer. Wie bitte? Etwa auch die rote, die wir gar nicht brauchen? Und überhaupt dürften die Patronen nach dem Druck von rund 2000 x Sounso-Honig niemals leer sein!
Also wiege ich die Patronen und stelle fest, dass die noch so gut wie voll sind. Eine Internetrecherche bringt dann Folgendes zu Tag: Die Patronen haben einen „Counterchip“ (Zählerchip), der ihnen sagt, dass sie nach 2.000 Ausdrucken leer zu sein haben. Das ist völlig unabhängig davon, wie viel Toner wirklich verbraucht wird. Sauerei! Betrug!
Tonerhändlern bieten aber Ersatzchips an, die die Patrone veranlassen sollen, den restlichen Toner auch noch herzugeben. Das ist jetzt etwas für den imkerlichen Bastlertrieb.
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3. November 2008
Innerhalb von 2 Tagen haben wir nun alle Rähmchen in der Spülmaschine gewaschen. Sie wurden danach in Zargen gehängt und übereinander gestapelt. Beim Aufräumen fällt nun auf, dass die Rähmchen in den ersten 2 Zargen von oben trocken sind. Ab dann hat sich nach nur 3 Tagen ein leichter grauer Schimmel auf den Rähmchen gebildet.
Das heißt: Die Zargen mit den nassen Rähmchen müssen unbedingt kreuzweise übereinander gestapelt werden, damit sie schön austrocknen können!
Kategorie Bienengesundheit | 0 Kommentare »
29. Oktober 2008
In wirtschaftlichen Krisenzeiten fahren Städter zum Bauern und tauschen ihre Habseligkeiten gegen Lebensmittel. So kamen in der Vergangenheit Orientteppiche in die Bauernstube. Wie gut, wenn man als Landwirt gleich in der Stadt wohnt, so wie wir!
Heute haben wir Berliner Honig gegen Berliner Wein getauscht. – Naja – Honig gegen Brennholz ist sicher der bessere Bartering Deal.

Süßes gegen Saures: Eingetauschter Preußischer Rotwein.
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28. Oktober 2008
Wir nehmen in unserer Imkerei gerne ehemals mit Honig gefüllte Gläser zurück. Bevor sie wieder in die Spülmaschine wandern, schnuppern wir kurz mal rein. Gelegentlich kommen wir dann einer Zwischennutzung auf die Spur. Kunden haben die Behälter z. B. schon zum Pinselreinigen gebraucht, was das Glas zu einem Fall für den Glascontainer im Güldenauer Weg machte.
Heute endet der Geruchstest mit einem ungeheuren Niesanfall. In dem Glas war gemahlener Pfeffer!
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27. Oktober 2008
Wer fleißig dieses Blog liest, der denkt vielleicht, in der Imkerei gebe es immer nur Aufgaben zu erledigen, die flott von der Hand gehen und Freude machen. Das ist mitnichten so. Futterzucker auflösen ist öde. Mittelwände gießen ist nervtötend. Getoppt im Ranking der Frustaufgaben wird das aber vom Rähmchen desinfizieren. Jahrelang habe ich mich darum gedrückt. Nachdem aber im Frühjahr in der Nachbarschaft die Faulbrut aufgetreten ist, steht die Rähmchenhygiene ganz oben auf der Agenda.
Das hatte ich mir für den Samstag vorgenommen: Waschkessel anheizen, Natronlauge anrühren, Rähmchen tauchen und abbürsten. Und das alles bei Hitze, mit Gummischürze angetan und mit säurebeständigen Handschuhen bis zu den Ellbogen.
Da bringt das Bienenjournal die Rettung: Dr. Aumeier schreibt von den Erfahrungen mit ihrer Rähmchenwaschmaschine. Das probiere ich gleich aus. Am Bahnhof Köpenick gibt’s einen Laden, der gebrauchte weiße Ware verkauft. So einen Geschirrspüler besorge ich mir, schließe ihn im Heizungskeller provisorisch an und kippe die aufgelöste Natronlauge hinein. Und: Tatsächlich es funktioniert! Die Rähmchen kommen ziemlich sauber aus der Maschine. Man muss nur noch ein- und nach 1 Stunde wieder ausräumen.

Wichtig ist, was hinten rauskommt! Hier gehen Propolis und Wachs aus der Rähmchenwaschmaschine in den Ausguss.
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25. Oktober 2008
Es war mal dringend nötig, den Online-Shop wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Es gibt ja neue Sorten: Edelkastanien-, Buchweizen- und Waldhonig. Den zwischenzeitlich ausverkauften Goldruten-Honig haben wir auch wieder im Programm.
Außerdem will der Paketdienst – der ab und zu mal Honiggläser zertrümmert – mehr Geld für seine Leistung. Also haben wir auch die Seite mit den Portokosten aktuallisiert.
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