30. April 2011
Langsam fängt nun auch der Raps zu blühen an. Heute unternehmen wir daher eine Wanderung ins nahe Berliner Umland. Als Bioland-Imker dürfen wir die Völker nicht direkt an den Feldrand stellen, sondern müssen einen deutlichen Abstand halten. Wir stellen die Völker daher in einen Wald, der an ein Rapsfeld grenzt. Damit sind die Völker auch vor neugierigen Blicken geschützt. Außerdem sind sie gegen Diebstahl gesichert. Welche Möglichkeiten es dafür gibt, habe ich ja ausführlich in der ADIZ und im Bienenjournal beschrieben.
Kategorie Bio-Zertifizierung, Honig, Wandern | 0 Kommentare »
27. April 2011
Inzwischen haben wir einige Händlervorbestellungen aus Berlin und anderswo, die unbedingt unseren Bärlauchhonig mit ins Programm nehmen möchten. Also brechen wir heute mit unseren kleinen Köpenicker/Hellersdorfer Wandergemeinschaft nach Leipzig auf.
Die letztjährigen mickrige Ernte von 7 Völkern hat sich bei uns beiden Imkern sehr schleppend verkauft. „Bärlauch“ und „Honig“ das bekamen die Kunden irgendwie nicht zusammen. Wir haben das Produkt dann umbenannt in „Auenwald-Honig“ bzw. „Waldkräuterhonig“ und plötzlich flutschte der Absatz.

Mit der Jackel-Karre kommen wir sehr gut zurecht. Sie ist leicht und schmal.
Kategorie Honig | 0 Kommentare »
26. April 2011
Unter diesem Titel berichtet Spiegelonline über die Stadtimkerei und den Kurs vom vergangenen Sonntag. Hier ist der Link.
Kategorie Standort Berlin | 0 Kommentare »
21. April 2011
Kaum startet mit Urgewalt das Frühjahr, stellen sich viele Menschen die berechtigte Frage: „Wie geht es den Bienen?“ Nicht nur unsere Kunden in Berlin wollen das wissen, sondern auch die Menschen „draußen“ im Land. Denen bringt die Presse die gute Botschaft, dass es den Bienen heuer ganz prächtig geht. Wie gut für die Medien, dass es Imker in Berlin gibt, die gerne Auskunft erteilen. So gaben sich in dieser Karwoche die Kollegen von Printmedien und Fernsehen regelrecht die Klinke in die Hand, um aus unserer Imkerei zu berichten.

Sind nur schlechte Nachrichten guten Nachrichten? Unsinn! Beim Imker gibt's gute Nachrichten und schöne Frühlingsbilder.
Kategorie Bienengesundheit, Standort Berlin | 0 Kommentare »
15. April 2011
Heute beginnt unser erster Imkerkurs. Weil es so viele Anmeldungen für die 3 parallel laufenden Kurse gab, haben wir uns entschlossen, noch einen zusätzlichen 4. Kurs am Freitagabend anzubieten. Er war innerhalb einer Woche ausgebucht. Nun bilden wir dieses Jahr insgesamt 60 Jungimker aus. Bei 600 Imkern, die über die Vereine im Imkerverband Berlin organisiert sind, ist das eine ganz schön große Menge. Am heutigen Freitag haben wir 3 Männer und 12 Frauen im Kurs. Auch das ist sehr ungewöhnlich, weil trotz eines steigenden Frauenanteils immer noch die Männer die Mehrheit bei den Imkern bilden.
Kategorie Standort Berlin, Verein&Verband | 2 Kommentare »
13. April 2011
Heute kommen 3 Pakete aus Oxford an. Die Firma Omlet sendet uns ein Beehaus, eine Komplettlösung für die stadtimkerliche Bienenhaltung. Es ist so ziemlich in allem das Gegenteil der Bienenkiste und überzeugt auf Anhieb. In den 3 Paketen ist alles, was für die Imkerei notwendig ist: eine Trogbeute, gedrahtete Mittelwände, Rähmchen in Teilen, Absperrgitter u.s.w. Sogar 4 Gläser für den ersten eigenen Honig fehlen nicht. Es gibt ein reich bebildertes Einführungsbuch in die Imkerei und es wird an vielen Stellen auf Bienenerkrankungen hingewiesen.
Nach Auskunft des Herstellers haben wir das erste Beehaus in Deutschland erworben. In England gebe es 1.000 Beehaus-Imker. Besonders gefällt mir, dass die Beute auch Platz für einen Ableger hat, der zur anderen Seite rausfliegt. Dazwischen ist ein Trennschied. Das wird im Frühjahr einfach gezogen, wenn die Völker vereinigt werden sollen. So wird ein altes Volk ganz einfach verjüngt. Für uns als Bioimker ist das Beehaus – da aus Kunststoff – natürlich nichts, doch für so manchen Stadtimker ist es sicher die richtige Lösung. Das Beehaus ist vom Design her sehr ansprechend, sieht man mal von dem violett unseres Beehauses ab.

Beehaus mit vier aufgesetzten Honigräumen. Es können auch kleinere Trachten mit nur einem oder zwei Honigräumen genutzt werden.

In einem Buch mit Stockkarten kann die Entwicklung des Bienenvolks genau notiert werden.
Kategorie Bienengesundheit, Standort Berlin | 0 Kommentare »
9. April 2011
Honig wird immer knapper. Das meldet der Norevo Honigticker. In China sei Ware in EU-Qualität ausverkauft. Ein Grund: Die Chinesen kommen mit steigendem Wohlstand auf den Geschmack und werden immer weniger Honig exportieren. Zwar fl0ß in der gerade abgeschlossenen argentinischer Honigsaison mehr Honig als im Vorjahr, doch Trockenheit sorgte dafür, dass die Mengen knapp blieben. Außerdem wird zunehmend Weide- in Ackerland umgebrochen. Futtermais und Soja sind für Bienen aber wertlos. Die Honigernte in Brasilien war unterdurchschnittlich. In Mittelamerika waren die Ernten nur in Cuba überdurchschnittlich gut. In Mexiko hingegen desaströs. Auch Ozeanien meldet schlechte Ergebnisse.
Auf der Nordhalbkugel (da sind wir!) steht die Ernte erst noch bevor. Generell legen die Zahlen aber nahe, dass das Preisniveau für Honig eher steigen wird.
Kategorie Honig, Vermarktung | 0 Kommentare »
5. April 2011
In Berlin gibt es pro Jahr etwa 5 neue Faulbrutfälle. Der Grund: Viele Bienenvölker stehen auf engem Raum. Daher hatte die zuständige Senatsverwaltung den Veterinärämter mitgeteilt, dass alle Bienenvölker, die innerhalb von Berlin über Bezirksgrenzen wandern, vorher beprobt und die Futterkranzproben im Landeslabor untersucht werden müssen. Dann wurden Briefe an die Imker verschickt, dass es ohne negativen Befund keine Wanderung mehr gibt.
Heute steht nun die Tierärztin im Garten und erklärt, dass es für die neue Regelung keine rechtliche Grundlage gebe und wir auch nur klinisch, d.h. nur Waben angucken könnten. Ich entscheide mich dann aber doch für die große Variante. Sicher ist sicher.
Kategorie Bienengesundheit, Standort Berlin | 0 Kommentare »
2. April 2011
In einem wüsten Studentenlied heißt es: „Es lagen die alten Germanen zu beiden Ufern des Rheins/sie lagen auf Bärenhäuten und tranken immer noch eins.“ Auf einer Reise von Berlin in die ehemalige römische Provinz Germanien, dem heutigen Baden-Württemberg, halte ich in Hochdorf, einem Nest bei Stuttgart und schau mir mal an, wie es um 550 v. Chr. die Vorfahren der Germanen, die Kelten, diesbezüglich gehalten haben.
In Hochdorf gibt es ein Fürstengrab im Original und eine fußläufig zu erreichende Nachbildungdavon zu bestaunen. Dort liegt der Keltenfürst in schöne Tücher gehüllt auf einem Bronzesofa („Kline“). Neben ihm, als Stärkung im Jenseits, steht ein mächtiger, mit Löwen verzierter Bronzekessel, der für 500 Liter Met Platz hatte aber nur mit 300 Litern gefüllt war.
150 kg Honig waren dafür notwendig. Der Nektar wurde im August und September gesammelt. Die keltischen Bienen beflogen folgende Pflanzen: Thymian, Wiesen-Flockenblume, verschiedene Klees, Zungen-Hahnenfuß, Teufelsabbiss, Heide, Bärenklau, Ährenlilie, Mädesüß, Wittwenblume, Disteln und Linde.

500 Liter keltischen Honigweins fasste dieser mächtige Bronzekessel aus dem Fürstengrab in Hochdorf.
Kategorie Honig | 0 Kommentare »
31. März 2011
Deutschland geht der Honig aus. Das ist jedenfalls der Eindruck, den wir angesichts diverser Kundenanfragen erhalten. So kauft ein Händler, der noch von zwei anderen Imkern aus Berlin beliefert wird, plötzlich die dreifache Menge Robinienhonigs. An anderer Kunde, Verbraucher aus Königs Wusterhausen in Brandenburg fragt vorsichtshalber gleich am Anfang des Gesprächs: „Haben Sie noch Honig?“
Der Honigmangel ist eine Folge der hohen Völkerverluste des Winters 2009/2010 und der schwierigen Frühtracht der vergangenen Saison. Wenn wir in unser Honiglager schauen, dann sehen wir nur noch ganz wenige Honigeimer. Es wird Zeit, dass die nächste Ernte kommt.
Kategorie Honig | 0 Kommentare »
28. März 2011
Unsere Anfängerkurse erfreuen sich allergrößter Beliebtheit. Schon Ende 2010 waren alle 36 Plätze in zusammen 3 Kursen ausgebucht. Dann kamen immer mehr Anmeldungen. Zuerst haben wir die Intessenten an andere Imkervereine verwiesen, doch als diese Ende Januar alle „Wir sind voll“ meldeten, haben wir in jeden Kurs noch einmal jeweils 2 Teilnehmer aufgenommen. Den ganzen Februar über kamen weitere Anmeldungen für unsere schon ausgebuchten Imkerkurse. Wir haben dann eine Warteliste aufgemacht.
Als dann aber am vergangenen Montag eine Imkerkurs-Interessentin zu schluchzen begann, setzten wir uns in der Imkerei zusammen und überlegten, ob wir vielleicht nicht doch noch einen Kurs anbieten könnten. Wir machen’s und zwar jeweils freitags. Innerhalb von nur einer Woche sind 12 Anmeldungen eingegangen. Ein Teil davon stammt von der Warteliste. Der Rest sind Neuanmeldungen. Die Imkerei in Berlin boomt. Woran liegt’s? Vielleicht an dem Buch „Bienen halten in der Stadt“.
Kategorie Standort Berlin, Verein&Verband | 0 Kommentare »
25. März 2011
Unsere Bienen haben den Winter mit durchschnittlichen Bienenverlusten von 12 % überstanden. Die toten Völker werden von uns stets genau inspiziert, um die Ursache zu erkennen. Offensichtliche Varroa-Schäden sind nicht erkennbar. Der häufigste Grund sind Königinnenverluste. Einige der Völker haben Nachschaffungszellen und einige aus der Kategorie
„Moribundus“ haben Drohnenbrut.
Auffällig ist die stark unterschiedliche Zehrung der Völker. Obwohl alle gleich eingefüttert wurden, gibt es Kandidaten, die eine Zufütterung brauchen, während andere richtig schwer sind.
Insgesamt aber ist es um die Bienengesundheit gut bestellt aus.
Kategorie Bienengesundheit | 0 Kommentare »
9. März 2011
Nachdem unsere Bienen in den letzten Tagen kleinere Kreise gezogen haben, setzt heute endlich um die Mittagszeit der Reinigungsflug ein. Die Bienen sind dieses Jahr spät dran und nicht alle Bienen fliegen. Also lupfen wir den Deckel und schauen mal nach. An einem Standort sind alle Bienen noch da. An einem anderen Standort, wo die ganzen Spättrachtvölker stehen, sind 15 % weg. Die Verluste halten sich also im Rahmen des Normalen. Wir müssen uns für die nächste Saison etwas mit den Spättrachtvölkern überlegen. Dass die reihenweise hopps gehen, ist kein guter Zustand. Im Allgemeinen machen die Völker einen sehr starken Eindruck. Kein Vergleich zum Vorjahr!
Kategorie Bienengesundheit | 1 Kommentar »
8. März 2011
Am Abend findet eine Unterredung zwischen der Verbandspitze des Imkververbands Berlin (also auch mit mir) und einem Imker des Chemiekonzerns Bayer statt. Bayer, das ist das Unternehmen das uns Bayvarol und Perizin geschenkt hat, damit unsere Bienen gesund bleiben. Es ist auch das Unternehmen, dessen Neonicotinoiden unser Bienen krank machen. Der Imker aus dem Verband Weser-Ems tourt durch die Republik und sammelt die Meinungen von Imkern zu ein. Außerdem hat er die Botschaft im Gepäck, dass es ein preiswertes Verfahren gibt, um Perizin wieder aus dem Wachs zu bekommen. Es wird ein informativer Abend und es ist gut, dass Bayer das Gespräch mit der Imkerschaft sucht.
Kategorie Bienengesundheit, Verein&Verband | 1 Kommentar »
3. März 2011
Bienen sind in den letzten Jahren bei der Fasnacht immer häufiger auf den Straßen unterwegs gewesen. Doch dieses Jahr ist der Trend zur Biene einfach nicht mehr zu übersehen. Die Solitärbienen der vergangenen Jahre haben sich in Bienenschwärme verwandelt. Die närrische Evolution macht’s möglich.

Guter Brutansatz. Für Nachwuchs ist gesorgt.
Kategorie Besondere Ereignisse | 0 Kommentare »