18. August 2009
In Illerbeuren gibt’s ein Bauernhausmuseum, das neben einem schlichten Freiständer für Bienenkörbe auch einige imkerliche Überraschungen bereithält. So kann die Kutsche eines bekannten Imkers, nämlich die des Wasserdoktors Sebastian Kneipp bestaunt werden. Er war mit diesem Doktorwagen zu seinen Patienten unterwegs.

Bequem musste es schon sein, das Fahrzeug des Imkers Sebastian Kneipp.
An anderer Stelle steht in einer Wohnstube ein komisches, einer Orgel gleichendes Ding. Erklärt, was ist es ist, wird leider nicht. Aber der Imker erkennt darin sofort eine Gussform für Tafelkerzen.

Gleich ein Dutzend Kerzen konnten mit dieser Gussform hergestellt werden. Bei den labberigen Silikonformen heutzutage kann immer nur eine einzelne Kerze gegossen werden, was die Herstellung sehr mühsam macht.
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16. August 2009
Die Bienenvölker sind bis auf ein einziges allesamt im Urlaub und vergnügen sich in Feld und Heide. Nun packt auch die imkerliche Familie die Reiselust. Diesen Sommer geht’s nach Bayern und weil wir alle Gartenfreunde sind, besuchen wir gleich am 1. Urlaubstag die Ettaler Gartentage.
Da hat auch ein einheimischer Erwerbsimker seinen Stand. Die Betriebsgröße entspricht etwa meiner. Ich frage ihn, was er dieses Jahr so geerntet habe. 500 kg aus 60 Völkern vor allem vom Löwenzahn und Sommerblüte. Die Waldtracht falle dieses Jahr schon wieder aus.
Nun ist ja aus den Erhebungen des Deutschen Imkerbundes bekannt, dass nirgendswo so viel Honig wie in Berlin pro Volk geerntet wird, nämlich knapp 50 kg. Bayern liegt mit unter 30 kg ziemlich genau im Durchschnitt. Doch was dieser Imker geerntet hat, ist wirklich erschütternd. Wir wünschen ihm, dass er nur falsch gewogen hat.

In Kloster Ettal steht dieses schöne Bienenhaus, das mit 28 Völkern besetzt ist.
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14. August 2009
Die Zahl unserer vor 2 bis 4 Jahre gekauften Wandergurte reduziert sich von Wanderung zu Wanderung. Um es kurz zu machen: Die gelben Wandergurte der Marke „Apimax“ sind Schrott, weil sie beim Spannen reißen. Überhaupt haben wir keine guten Erfahrungen mit den Gurten gemacht, die im Imkereifachhandel vertrieben werden. Besser sind die Ratschengurte aus dem Baumarkt. Die sind auch 5 Meter statt nur 4 Meter lang.
In diesem Jahr sind wir daher auf Umreifungsband umgestiegen, das eigentlich zum Verschnüren von Paketen verkauft werden. Da ist uns noch kein einziger gerissen. Diese Ersatzgurte sind zugfest (aber nicht knickfest). Sie sind konkurrenzlos billig (1.000 m für 20 €), können im Prinzip auch mehrfach genutzt und immer passend zurechtgescnnitten werden. Einfach toll! Die gibt’s natürlich nicht im Imkereifachhandel sondern nur bei Händlern für Verpackungsmaterial.

Nie mehr reißende Apimax-Gurte!
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13. August 2009
Gestern hat uns der Anruf eines Imkerkollegen erreicht, der unseren Wanderstand in der Heide passiert hatte. Eines der Völker aus unserer Wandergemeinschaft sei umgestoßen worden. Es sei das Volk ohne Gurt gewesen.
Seltsam! Alle Völker waren von uns zugegurtet zurückgelassen worden. Also fuhren wir heute früh die über 200 km nach Wittstock und schauten nach dem Rechten. Der Imker hatte das Volk wieder aufgestellt. Doch der gelbe „Apimax“-Ratschengurt meines Wanderkameraden war weg. Offensichtlich hat ihn jemand geklaut und sich bei der Gelegenheit so ungeschickt angestellt, dass er den gesamten Bienenkasten umgeworfen hat. Hoffentlich ist er tüchtig zerstochen worden!
Wir machen noch eine weitere Entdeckung. Unser 40 Liter Eimer, der vor 5 Tagen noch randvoll mit Wasser war, ist leergetrunken! Auch hierfür gibt es eine Erklärung. Gleich in der Nähe stehen 2 anderere Wanderstände mit insgesamt 150 Bienenvölkern und ganz ohne Tränke. Da haben sich offensichtlich diese Bienen über den Wasservorrat unserer Bienen hergemacht.
Also fahren wir mit dem Eimer in den nächsten Ort und fragen eine Einheimische, ob sie unseren Eimer auffüllen könne. Dabei stellt sich heraus, dass ihr Mann schon eine alte, wassergefüllte Waschschüssel aufgestellt hat, weil ihm die wassersuchenden Bienen aufgefallen waren. „Wir sind Tierfreunde“, meint die Dame. Das ist sehr nett, aber eigentlich ist es die Pflicht des Imkers, an seinem Wanderstand eine Tränke aufzustellen, wenn keine natürlichen Wasserquellen in der Nähe sind.
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11. August 2009
Unser diesjähriger Jahreshonig ist Phaceliahonig. Trotz der feuchten Witterung hat er einen Wassergehalt von unter 17 %. Er hat eine schöne gelbe Farbe und schmeckt auch gut. Im Abgang hat er eine leichte sortentypische, ingwerartige Schärfe. Die Freude wird nur durch eine ganz leichte Lindennote getrübt. Obwohl nur wenige Meter zwischen Phacelia-Feld und Bienen waren, sind einige der Immen auch in die Linde geflogen. Das hätten sie mal lieber sein lassen.

Da lacht das Herz des Imkers: Schön gefärbter Phaceliahonig in trockener Qualität
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7. August 2009
Nach einer katastrophalen Sonnenblumenhonig-Ernte (die Sorte streichen wir aus unserem Programm!) sind unsere Bienen heute Nacht in Richtung Wittstocker Heide umgezogen. Dort sollen sie fleißig Heidehonig sammeln. Als wir um 23.00 Uhr dort ankommen, duftet es ganz herrlich nach dem Erika-Kraut und wir sind guter Hoffnung, dass die Ernte wie vor 2 Jahren – also super – wird.
Auf dem Nachhauseweg werden wir nach Mitternacht am Ortsausgang von Wittstock von der Polizei angehalten. Wir seien über eine durchgezogene Linie gefahren. Dann inspizieren die 4 Ordnungshüter unseren Wagen und den Anhänger ganz genau und werden tatsächlich fündig. Die Ladung – eine Kiste mit Schaumstoffstreifen (Fluglochkeile) und 2 leere Wasserkanister sei nicht gesichert. Bei einem Unfall könnten sich diese zu tödlichen Geschossen entwickeln. „Todesgefahr durch herumfliegende Schaumstoffstreifen“? Da meint der Beamte, dass die Ladung generell gesichert sein müsse. Das sei Vorschrift und koste anderfalls 25 € Busgeld. Das sind wir froh, dass wir mit den 10 € für das Überfahren des Streifens davonkommen.

Noch um 10 € reicher ist unsere kleine Hellerdorf-Köpenicker Wandergemeinschaft beim nächtlichen Abladen der Bienenvölker in der Heide.
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5. August 2009
Vor einigen Tagen habe ich zum ersten Mal in meinem langen Leben Slipeinlagen gekauft. Nicht für mich, den Imker, sondern für meine Bienen. Der Grund war einer dieser Super-Tipps, wie sie unter Imkern kursieren. Slipeinlagen seien ideal zur Varroa-Behandlung. Sie seien viel billiger und würden nachher von den Bienen kurz und klein gebissen. Sie müssten also nicht wie Schwammtücher entnommen werden. Das klang wirklich überzeugend.
Als gleich mal an 2 Völkern ausprobiert, doch nach 3 Tagen stellte sich heraus, dass die Königinnen die Bindenbehandlung nicht überlebt haben. Der Carnica-meets-Camelia-Tipp war nix.
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30. Juli 2009
Heute wanderten wir in die Goldrute. Goldrutenhonig hat sich bei uns in den vergangenen Jahren zu einem echten Renner entwickelt. Der leicht säuerliche, an frische Äpfel erinnernde Geschmack kommt bei unseren Kunden immer besser an. Und es gibt auch Kunden, denen Honig eigentlich gar nicht schmeckt, doch beim Goldrutenhonig machen sie eine Ausnahme.
Obwohl es auch Goldrute im Umland von Berlin gibt, haben wir uns doch zu einer Fernwanderung nach Sachsen entschieden. Südlich von Leipzig gibt es davon noch viel mehr als hier. Außerdem ist der Boden dort lehmiger und nicht so sandig, was sich auf die Nektarproduktion auswirkt. Es muss viel geregnet haben und auch während der Tracht immer wieder mal regnen, damit diese Staude auch schön honigt.
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24. Juli 2009
Schnittig parkt vor unserer Imkerei ein riesiger feuerwehrroter Kastenwagen älteren Baujahrs ein. Ich sehe nicht, wer am Steuer sitzt, aber es muss ein Imker sein. Denn an den Innenseiten der Seitenfenster sind solche verdächtigen gelbbraunen Streifen und Spritzer. Die hinterlassen mitreisende Bienen, die es ganz eilig haben, sich draußen zu erleichtern. Leider schaffen sie es nicht immer rechtzeitig.
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23. Juli 2009
Wenn wir draußen auf dem Feld, am Bienenstand oder bei der Wanderung sind, haben wir immer das Handy mit dabei. Und mit jedem neuen Modell wird der Ärger größer: Die bunten Displays sind bei Sonnenlicht nicht zu lesen und die Tasten sind viel zu winzig, um mit den Lederhandschuhen bedient zu werden. Der Ton ist so leise, dass zum Telefonieren der Schleier abgenommen werden muss. Wenn das Handy am Auto liegt und der Imker von tausenden von Bienen umsummt mit, hört er nicht, wenn das Ding losbimmelt.
In der Technik-Beilage der FAZ, die endlich wieder Dienstags erscheint, ist ein großer Beitrag über Seniorenhandys: alle mit großen Tasten, kontrastreichen Displays und Lautstellfunktion. Das sind doch die perfekten Imkerhandys. Es gibt dafür sogar einen Fachhändler.
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23. Juli 2009
Bei Imkereibesichtigungen weisen wir gerne darauf hin, dass wir die Kraft der Sonne nutzen, um aus Baurahmenwachs und Altwaben Wachs für Mittelwände und Kerzen zu gewinnen.
Heute haben wir zwar über 25 °C Außentemperatur und und schönsten Sonnenschein, doch die Sonne bringt nicht mehr genug Energie auf, um den Wachsschmelzer so aufzuheizen, dass er ordentlich arbeitet.
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22. Juli 2009
Den am tiefsten hängenden Schwarm meiner Imkerkarriere habe ich heute eingefangen. Er hing an einem Ast 5 cm über dem Boden auf einem Abrissgrundstück am Bahnhof Köpenick. Einige 100 Meter von dort hat ein Imkerkollege aus meinem Verein seine Bienen stehen. Ich informierte ihn, dass dort Bienen – wahrscheinlich von ihm – darauf warteten, eingesammelt zu werden. Da war er ganz entrüstet. Er vermisse keine.
Also musste ich sie einfangen, was ganz einfach war. Ast anheben, in die Schwarmkiste abstoßen und die ganze Kiste auf den Boden stellen. Sofort fingen die Bienen an, in einer breiten Maschkolonne ins Flugloch zu krabbeln. Beim Aufheben der Kiste stellte ich fest, dass dies sicher der schwerste Schwarm des Jahres ist.

Hoch gestartet und tief gesunken ist dieser späte Bienenschwarm, der heute eine neue Heimat in unserer Imkerei fand.
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21. Juli 2009
Einen unserer Bienenstände hatte die zuständige Amtstierärztin gesperrt, weil sie im Landkreis Barnim just zu einer Zeit standen, als in 5 km Entfernung die Faulbrut ausbrach. Heute haben wir nun grünes Licht vom Landeslabor erhalten. Wir dürfen wieder wandern. Einen entsprechenden Bescheid hätten wir uns gerne schon früher gewünscht. Doch das Labor ist mit Schweinegrippe augenblicklich gut ausgelastet.
Nun verlagern wir kurzfristig unsere nächste Wanderung in Richtung Goldrute. Einen Standplatz bei Leipzig haben wir auch schon. Ein Bioland-Imkerkollege aus Thüringen kommt mit.
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18. Juli 2009
Heute wanderten wir aus der Phacelia im Kreis Teltow-Fläming ab und in die Sonnenblume nach Märkisch Oderland. Leider hat sich in den letzten Jahren die Sonnenblumentracht zu einem echten Ärgernis entwickelt. Vor 8 Jahren hatten wir noch 10 bis 15 kg pro Volk geerntet, im vergangenen Jahr war es nur noch etwas mehr als ein Zehntel davon.
Darum haben wir beschlossen, dass heuer die letzte Chance für die Sonnenblume ist. Wenn es wieder nichts wird, streichen wir den Sonnenblumenhonig von unserer Honigliste. Der Grund für die miese Tracht sind neue Sorten, die keinen oder zu wenig Nektar bilden.
Die Phazelia hat hingegen die Erwartungen erfüllt. Sie schmeckt auch nicht nach Linde, wie wir urspünglich befüchtet hatten, weil in der Nähe einige Linden blühten.
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12. Juli 2009
Zum Abschluss des diesjährigen Imkerkurses unternehme ich mit den Teilnehmern eine kleine Exkursion zur Imkerei von Michael Oertel. Er hat vor 3 Jahren an meinem Kurs teilgenommen und eine sehr beachtliche und in allen Punkten vorbildliche Imkerei mit 8 Völkern aufgebaut. Er hat sich einen sehr schönen Schleuderraum hinter den Carport gebaut, der es ihm erlaubt, einen hygienisch einwandfreien Honig zu erzeugen.
Besonderes Interesse fand der Sonnenwachsschmelzer Marke Eigenbau und der wunderschön angelegte Bienenstand, bei dem es nicht nur auf Funktionalität (wie bei uns) sondern auch auf die Optik in einem sehr gepflegten Garten ankommt.

Recycling beim Imker: Aus Altwachs wird im Sonnenwachsschmelzer Rohwachs.
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