Werbebanner zum Buch: Marc-Wilhelm Kohfink, Bienen halten in der Stadt

Wir fahren in den Urlaub!

15. August 2008

Nun gibt es zwar nichts schöneres für den Imker als dort zu arbeiten, wo andere ihre Freizeit verbringen – in der Natur – doch ein Tapetenwechsel tut auch dem Bienen- und Familienvater gut. Heute Abend wollen wir mit dem Revisionsverband West (REWE) nach Tunesien fliegen. Als hätten es unsere Kunden gewusst, melden sich noch 2 Händler zwei Stunden vor der Abfahrt zum Flughafen, dass sie dringend Honig brauchen.

Das Geschäft geht stets vor! Daher rufen wir unseren Mitarbeiter, der eigentlich auch schon im Urlaub ist, aus demselben zurück. So können wir unseren Kunden doch noch aus ihrer Notlage helfen!

In nur vier Stunden werden Sie zum Imker!

14. August 2008

In nur 4 Stunden werden Sie zum Imker und ernten Ihren ersten eigenen Honig – und zwar in unserer Imkerei! Peter Jefferies, Angehöriger der US-Botschaft in Berlin, ist der 1. Absolvent unseres Schnupperkurses. An einem halben Tag hat er

  • faszinierende Einblicke in das Leben eines Bienenvolkes erhalten,
  • Völker für die Wanderung in die Heide vorbereitet,
  • Bienen für den Winter eingefüttert,
  • erfahren, wie Ameisensäure für gesunde Bienen sorgt,
  • alles über Wachsverarbeitung erfahren
  • Honig entnommen, geschleudert und gesiebt.

Und zum Schluss hat er seinen selbstgeschleuderten Honig mit einem personalisierten Etikett nach Hause genommen. Für wen der Honig ist? 1 Glas ist für seine Tochter und das andere will er am kommenden Sonntag mit seiner Freundin öffnen, die ihm den Imkerkurs zum Geburtstag geschenkt hat.

Mehr Infos zu dieser originellen Geschenkidee …

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Ist die Imkerei etwas für mich? Peter Jefferies hat es ausprobiert und sagt „Ja“!

Jetzt noch Bienen kaufen?

12. August 2008

Heute hat sich ein angehender Jungimker gemeldet. Jungimker sind nicht etwa Jugendliche, sondern meistens Herren im mittleren Alter, d.h. jenseits der 40 und für ihre Handlungen voll verantwortlich. Er möchte unbedingt Bienen kaufen. Ich habe ihm davon abgeraten, denn er trägt damit das volle Überwinterungsrisiko. Es kann sein, dass er im Frühjahr dann ohne Bienen dasteht, aber die Kosten für Volk und Winterfutter hatte. Kauft er dagegen im Frühjahr Bienen, dann kann er nicht viel falsch machen.

Ja, ja, ja – das wisse er alles und sei bereit, das Risiko einzugehen.

Wir meinen’s ja nur gut!

Was Bioland-Imkern kostet

8. August 2008

Wie teuer ist Bioland für Imker? Diese Frage hören wir häufig. Hier ist nun die Antwort nach der neuen Beitragsordnung vom 1.1.2008.

Bioland will pro Bio Bienenvolk 2 Euro, mindestens jedoch 175,- Euro. Auf 20 % des Beitrags werden noch 19 % Umsatzsteuer fällig (= 181,65 Euro).
Dafür darf dann der Honig als Bioland-Honig verkauft werden, was als höherwertiger gilt als EU-Bio. Manche Kollegen nennen das mit dem sechseckigen „Künast“-Siegel versehene EU-Bio auch „Industrie“-Bio.

Glücklicher durch Honig und Musik

7. August 2008

Fortuna trug heute eine weiße Latzhose. Wir haben richtig viele Menschen glücklich gemacht, nämlich die Hörer von „Star-FM“. Wir bestritten heute eine ganze Stunde Radioprogramm bei diesem Berliner Rockmusik-Radiosender. Auch für die passende Musikauswahl waren wir mitverantwortlich. Bei Karel Gotts „Biene Maya“ und Rimski-Kosakows „Hummelflug“ hätten vermutlich viele Hörer ans Umschalten gedacht. So aber dachten sie bei „Sweetest Thing“ von U2 an unseren Honig.

Völker aus dem Spargel geholt

6. August 2008

Heute haben wir unsere Völker aus der Spargeltracht zurückgeholt. Die standen jetzt 8 Wochen am Rande mehrerer riesiger Spargelfelder. Beim Nachschauen stellen wir aber fest, dass die Honigräume nicht so voll sind wie erhofft. So richtig erklären können wir es uns nicht, denn das Wetter war in Ordnung und die Felder liegen zwischen Wassergräben und werden auch noch bewässert.

Gewissheit bringt erst das Schleudern. Letztes Jahr waren es 6 kg/Volk. Das ist bringen normalerweise schon 2 volle Honigwaben.

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Schon der 1. Blick durch die Folie deutet auf ein mageres Ergebnis hin. Wären die Honigräume voll, müsste die Folie überall mit den Rähmchen verbaut sein. Hier sind es aber nur einige Zentimeter. 

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Imkerei-Chef Kohfink und Mitarbeiter Huhmann (im Bild) haben ganz unterschiedliche Vorlieben beim Umgang mit nervösen Bienen. Der Mitarbeiter schätzt die Vorzüge der Baumwollsauna. Der Chef weiß hingegen um die gesundheitsfördernde Wirkung von Bienenstichen.

Das letzte 500g-Glas Goldrute verkauft

31. Juli 2008

E.T.A. Hoffmann schrieb eine Kriminalgeschichte über den Juwelier Cardillac, der sich nicht von seinen Schmuckstücken trennen kann und deswegen verkauften Schmuck wieder raubt. So etwas Cardillac steckt wohl in jedem, der etwas verkaufen muss, das ihm ans Herzen gewachsen ist.

Heute verkauften wir die letzten beiden Gläser Goldrutenhonig. So richtig freuen konnten wir uns aber darüber nicht. Zu viele schöne Erinnerungen sind damit verbunden. Wir ernteten ihn 2004 nach unserer 1. Fernwanderung. Sie führte uns bis hinter Leipzig. In jener Woche nahm unser Mitarbeiter Lars seine Arbeit bei uns auf. Mit dem frisch geernteten Honig erregten wir einiges Aufsehen. Die Zeitschrift „Lebensmittelpraxis“ hat einen Artikel darüber geschrieben und eine überzeugte Nicht-Honigesserin haben wir nach einem Löffel Goldrutenhonig auf den Honig-Geschmack gebracht.

Doch wir müssen nicht zum Räuber werden, denn wir haben noch einige 125g-Gläser am Lager und wenn es jetzt ab und zu mal regnet, gibt es noch dieses Jahr Nachschub!

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Ist leider ausverkauft: Goldrutenhonig

Das Märchen vom harmlosen Hornissen-Stich

27. Juli 2008

Wie hat man uns immer eingeredet, dass Hornissenstiche nicht schlimmer seien als Bienenstiche! Das stimmt nicht! Das musste ich gestern nach einer Hornissenattacke beim Entleeren des Sonnenwachsschmelzers feststellen. Noch nie hat meine Hand bei Arbeiten am Bienenvolk Form und Gestalt eines aufgeblasenen, roten Gummihandschuhs angenommen. Den ganzen Tag hat es geschmerzt. Die Alten sagten immer, 3 Hornissenstiche seien für Menschen tödlich. Jetzt glaub ich’s wieder. Wie war ich froh, dass ich heute nach dem Aufstehen noch meine Bienen summen und nicht Engel singen hörte.

80 Besucher kamen zum Tag der offenen Tür

26. Juli 2008

Gut besucht war unser Tag der offenen Tür. Den letzten hatten wir vor 2 Jahren gemacht. Damals kamen rund 150 Interessierte. Das verkrafteten wir damals kaum. Wir schleusten die Leute nur so durch. Dieses Mal war es viel entspannter und wir konnten auch alle Fragen beantworten.

Auch das Publikum war viel, viel angenehmer. Letztes Mal hatten wir 2 Störer, die wir rauswerfen mussten. So etwas gab es dieses Jahr gar nicht. Alles nette Leute mit vielen, vielen Fragen. Besonders häufig wurden wir gefragt, ob Supermarkt-Honig irgendwie „gestreckt“ sei. Wir verneinten diese Frage und machten deutlich, worin wir uns vom Supermarkt-Honig unterscheiden: Wir haben die Vielfalt für den Honiggenießer und dort gibt’s die Ware für den Honigesser. Das sind ganz unterschiedliche Kundentypen. Wir wünschen uns natürlich, dass möglichst viele Honigesser entdecken, was für ein Genuss Honig sein kann und so zu Honiggenießern werden.

In der Sonnenblume

23. Juli 2008

Wir haben es nun doch geschafft, unsere Bienen in die Sonnenblume zu bringen. Die blüht sehr schön und steht super. Wenn es nun so schwülwarm wie vom Wetterbericht versprochen wird, dann können wir mit einer guten Ernte rechnen. Im Augenblick sind unsere letzten 24 Gläser im Verkauf. Es wird also dringend Zeit, dass Nachschub kommt.

Die Bienen stehen jetzt in der Märkischen Schweiz, einer hügeligen Gegend nordöstlich von Berlin.

Bienen sind keine Vögel

22. Juli 2008

Im biblischen Buch Jesus Sirach steht zwar geschrieben, dass die Biene „ein klein Vögelein“ sei, doch tatsächlich gehören Bienen zu den Insekten. Das versuchte ich heute einer Kundin beizubringen, die eine „winzige Biene“ gefunden haben will, die erst noch das Fliegen lernen müsse und sicher aus dem Bienenstock gefallen sei.

Liebe Blog-Leser, das ist so: Bienen durchlaufen wie alle Insekten eine Metamorphose (was im Kafka-Jahr eigentlich bekannt sein müsste): Ei-Larve-Puppe-Imago. Als Imago ist die Biene erwachsen und kann alles, was eine erwachsene Biene können muss, z. B. fliegen. Wenn jetzt eine Biene auf dem Boden herumkrabbelt, „lernt“ sie das Fliegen auch nicht mehr. Wahrscheinlich ist sie durch die Viruserkrankung DWV behindert.

Die Kundin hat für das Sorgenkind eine durchsichtige Dose mit Blüten ausgelegt und festgestellt, dass dieses sich wohl darin fühlt. So tierlieb sind die Menschen hier!

Großimker arbeitet nicht viel anders

19. Juli 2008

Wir haben die Gelegenheit, einen Großimker mit 400 Völkern in Nordbaden zu besuchen. Er ist mitten in der Edelkastanienhonig-Ernte. Es ist immer interessant, anderen Imkern zuzusehen. Es hat auch etwas Beruhigendes, wenn ein Großimker nicht viel anders arbeitet als wir in unserem mittelgroßen Betrieb. So entdeckelt er per Hand mit der Gabel und nutzt keine Entdeckelungsmaschine.

Er schimpft gewaltig auf seine Bienenfluchten. Der erntereife Honig habe nach Einlegen der Bienenfluchten Wasser gezogen und so suppt nun aus seiner Schleuder ein Honig mit 19,2 % Wasser. Das ist nicht schön.

Wir arbeiten nicht mit Bienenfluchten, seitdem wir in der Sonnenblume erlebten, wie Honigräume leergeräubert wurden, weil doch irgendwo noch eine Ritze war. Bei falzlosen Zargen passiert das.

Die Wanderung in die Sonneblume steht an

17. Juli 2008

Heute haben wir endlich den Lindenhonig geerntet, damit wir kommende Woche in die Sonnenblume fahren können. Ein Imkerkollege aus meinem Köpenicker Verein ist schon dort und schwärmt, wie schön stramm die Sonnenblumen auf dem Feld stehen. Das war in den vergangenen Jahren auch schon anders. Da standen jämmerliche Gestalten auf dem Feld, die Blätter wie Lumpen schlaff am Stängel herunterhängend.

Nun, wir werden uns bald selbst ein Bild davon machen.

Unsere Imkerei schön ins Bild gesetzt

16. Juli 2008

Das „Abendblatt“ hat in seiner heutigen Ausgabe für Köpenick ein sehr schönes Bild aus unserer Imkerei auf der Titelseite abgedruckt. Auf Seite 3 gibt’s noch einen Text, der unter anderem auf unseren Tag der offenen Tür am 26. Juli hinweist. Hoffentlich nutzen viele Köpenicker die Gelegenheit, um zu erfahren, was Bio-Imker anders machen.

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Jetzt mal freundlich lächeln!

Das Zertifikat ist da

15. Juli 2008

So, nun ist es ganz offiziell: Wir sind jetzt anerkannter Biobetrieb. Für Honig und Imkerei erhielten wir heute 2 Zertifikate. Sie bescheinigen, dass wir die EU- und die Bioland-Richtlinie für ökologische Imkerei einhalten. Seit Beginn der Umstellung im vergangenen April sind über 1 Jahr vergangen. Das ist recht schnell. Die allgemeine Landwirtschaft hat einen Umstellungszeitraum von 3 Jahren.