Werbebanner zum Buch: Marc-Wilhelm Kohfink, Bienen halten in der Stadt

Normbeute wird Display

5. Februar 2010

Wie kann Honig authentisch präsentiert werden? Am besten mit einem authentischen Schaustück! Zusammen mit einem Restaurantbetreiber, der meinen Honig ansprechender anbieten möchte, habe ich die Idee entwickelt, eine alte Normbeute aufzuarbeiten. Weil die Kiste recht lang ist, habe ich sie hinten kräftig gekürzt und mit einer neuen Rückwand versehen.

Die Beute wird auf eine Glasplatte gestellt. Das obere Flugbrett wurde vom Glaser meines Vertrauens mit einer Platte so vergrößert, dass Honiggläser darauf Platz finden. So wird die Optik nicht zerstört.

Um’s hier mal klarzustellen: Wir imkern nicht in diesen Beuten. Weil uns das zu umständlich ist und weil wir als Bio-Betrieb angemalte Kisten nicht benützen dürfen und wollen.

Ein Hingucker ist diese bunte Normbeute, die zum Display umgebaut wurde. Hier steht sie versandbereit im Laderaum unseres Imker-Autos.

Ein Hingucker ist diese bunte Normbeute, die zum Display umgebaut wurde. Hier steht sie versandbereit im Laderaum unseres Imker-Autos.

Nicht nur der Blogschreiber, sondern auch dieses Display hat eine große Klappe.

Nicht nur der Blogschreiber sondern auch dieses Display hat eine große Klappe.

Man muss seine Grenzen kennen

4. Februar 2010

Heute haben wir einem potenziellen Großkunden abgesagt. Ursprünglich wollte er 4 x jährlich 100 Gläser von 5 verschiedenen Sorten. Darüber ließ sich ja noch verhandeln. Gestern wollte er dann plötzlich die doppelte Menge und – jetzt kommt’s – auch noch Rabatt! Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Da kommt jemand und will uns und unseren langjährigen Kunden den Honig wegnehmen und meint wir würden ihm – wohl aus Dankbarkeit- auch noch etwas schenken. Das geht gar nicht!

Vor einigen Jahren wollte mal jemand 15 to Honig in Gläsern für den Export. Da haben wir auch abgewinkt. Wir wissen, wo unsere Grenzen liegen. Da reicht ein Blick ins Honiglager.

Honig vom Glaser?

2. Februar 2010

Immer wenn wir Scheibenglas brauchen, wenden wir wir uns an den Glaser unseres Vertrauens. Für ein Verkaufsdisplay brauchten wir Glasscheiben, auf denen später Honiggläser zum Verkauf präsentiert werden sollen.  Damit nachher auch alles passt, habe ich der Firma ein verkaufsfertiges Honigglas dagelassen.

Heute holte ich das Display ab und was bekomme ich erzählt? Mehrere Kunden des Glasers wollten ihm den Bioland- Lindenhonig abkaufen. Doch das ging ja nicht.   Schließlich gehörte er ja mir. Inzwischen nicht mehr: seine Sekretärin konnte ihn sich sichern.

Kollege meint: Entdeckelungsmaschine unnötig

1. Februar 2010

Heute habe ich einen Berliner Bioland-Kollegen besucht. Er hat einige Völker mehr als ich und keine Entdeckelungsmaschine. Stattdessen ratscht er mit einer Gabel die Deckel einfach auf.  Er stellt die Waben hochkant und kratzt dann mit einer schnellen Handbewegung die Deckel ab. Es fällt kaum Entdeckelungswachs an und er braucht sich dann auch keine Gedanken über eine Zentrifuge als Folgeinvestition zu machen.

Er kenne viele Imker, die sich so einen Entdeckelungsapparat gekauft hätten. Sie seien froh gewesen, wenn Sie einen fanden, der ihnen das Ding rasch wieder abkaufte.

Was heißt das für unsere Pläne? Wir denken darüber nach.

DIB diskutiert neues Warenzeichen

30. Januar 2010

Sitzung des erweiterten Präsidiums beim Deutschen Imkerbund in Villip bei Meckenheim. Unter anderen stehen die Entwürfe des neues Warenzeichens zur Diskussion. 2 Agenturen hatten Entwürfe und Modelle geliefert. Wie immer wenn es (auch) um Fragen des Geschmacks geht, gibt es viele Auffassungen.

Meines Erachtens liegt die Schwierigkeit darin, dass das Logo des DIB zwei Funktionen erfüllen soll.

  • Es soll einfache Bildmarke sein und „Deutscher Imkerbund“ kommunizieren.
  • Es soll aber auch verkaufsfördernd wirken und die Honige aus hiesiger Imkerei in ihrer ganzen Breite darstellen. Also: Blüten von Wiesen und Laubbäumen, dazu noch Tannen und Fichten, zusätzlich noch ein Bienenkorb und vielleicht noch ein paar Bienen. Und das alles bitte auf einem winzigen Bildchen, das sich auch in schwarz-weiß drucken, in Glas und Kunststoff pressen lassen soll.

Entschieden wurde noch nicht. Zuerst sollen die vielen Imker draußen im Land über DIB aktuell um ihre Meinung gefragt werden.

Die Präsidenten der DIB-Landesverbände vor einer schwierigen Entscheidung: Welches Etikett soll künftig aufs Einheitsglas?

Die Präsidenten der DIB-Landesverbände vor einer schwierigen Entscheidung: Welches Etikett soll künftig aufs Einheitsglas?

Diese Logos stehen zur Auswahl.

Diese Logos stehen zur Auswahl.

Unser Honig in der Gastronomie

27. Januar 2010

Der Deutsche Imkerbund will dieses Jahr vermehrt dafür werben, dass  Echter Deutscher Honig in der Gastronomie mehr als bisher verarbeitet wird. Dafür gibt’s sogar einen Aufkleber, der an die Restauranttüre geklebt werden kann.

Wir sind schon da, wo andere hinsollen. Nicht in der Küche, sondern am Frühstücksbufett. Heute erklärte mir der Betreiber des Restaurants, dass noch nie so viel Honig bei ihm gegessen wurde, als von dem Zeitpunkt an, von dem an ich ihn belieferte. Jetzt will er den Honig auch noch verkaufen und baut dafür ein eigenes Regal.

Auf dem Rückweg komme ich in zig Straßensperrungen und fahre an Dutzenden von Polizeiautos vorbei. Weil der israelische Präsident  Shimon Peres sich in der Stadt aufhält, ist ganz Mitte Hochsicherheitsgebiet. Da stören brave Imker nur.

Da greifen Gäste gerne zu. Leckerer Bioland-Honig aus Berlin.

Da greifen Gäste gerne zu. Leckerer Bioland-Honig aus Berlin.

Imkerliches von der Grünen Woche

17. Januar 2010

Ein imkerlicher Rundgang über die Grüne Woche in Berlin ist für uns Pflicht. Auf der angeblich weltgrößten Lebensmittel-/Agrar-/Verbrauchermesse gibt es stets auch viel Honig zu entdecken. Auffällig ist dieses Jahr das Fehlen von ausländischen Ständen, die sich ganz der Imkerei widmen. In früheren Jahres gab es z. B. ein slowenisches Bienenhaus. Honig ist wird fast nur am Rande präsentiert.

  • Am lettischen Stand gibt es mit Honig gefüllte Schokolade – die Tafel für 4,50 €, was ein stolzer Preis ist.
  • Ungarn hat Honig mit fingernagelgroßen Paprikaschoten. Schmeckt nicht schlecht.
  • Eine Firma aus Schleswig-Holstein verkauft Honigzubereitungen, z. B. mit Rum, Eierlikör, Waldmeister. Diese Panschereien sind sehr ansprechend präsentiert.
  • Den geschmacklich besten Honig haben wir am polnischen Stand entdeckt. Die Imkerei ist aus Oppeln und hat einen Verkaufstisch, der auf 2 Beuten steht. Gute Idee!
  • Armenische Imker scheinen Honig immer noch von Wespen zu ernten. Dieses bizarre Naturwunder bestaunten wir schon bei der Grünen Woche 2009.
  • An einem russischen Stand gibt es Weinbrand aus Honigmet. Er ist klar und nicht wie unser Aspach Uralt mit Zuckercouleur gefärbt.
  • An einem Bio-Stand gab’s Heidehonig mit Sandkörnern. Das knirschte in den Zähnen. Da hat der Imker gleich eine Schippe Heideboden mit in den Abfüller gekippt – ist ja auch Natur.
Ein kleiner Verkaufstisch auf 2 Beuten. Sieht gut aus und passt zur Imkerei.

Ein kleiner Verkaufstisch auf 2 Beuten. Sieht gut aus und passt zur Imkerei.

In Armenien kann offensichtlich von Wespen Honig geerntet werden.

In Armenien kann offensichtlich von Wespen Honig geerntet werden.

Sieht lecker aus: Die mit Honig gefüllte Schokolade aus Lettland (rechts).

Sieht lecker aus: Die mit Honig gefüllte Schokolade aus Lettland (rechts).

Aus Wachsblöcken werden Mittelwände

16. Januar 2010

Übers Jahr sind bei uns rund 60 kg Entdeckelungs- und Baurahmenwachs zusammengekommen. Heute haben wir begonnen, dieses in Mittelwände umzugießen. Ein eigener Wachskreislauf ist für uns als Bio-Imker eine Versicherung, dass wir keine Schadstoffe aus Bienenmedikamenten ins Wachs bekommen. Da ist die Bioland-Kontrolle nämlich unerbittlich. Es darf nichts drin sein. Punkt.

Wir arbeiten mit drei Mittelwandgussformen. Zwei sind wassergekühlt, eine nicht. Letztere wird nach jedem Gußvorgang in kaltes Wasser getaucht, dann abgetrocknet und weiter geht’s. Mit 3 Formen kann sehr zügig gearbeitet werden. Aus einem Kilo bekommen wir etwa 11 Mittelwände. Das ist weniger als bei den gewalzten, die’s im Imkereifachhandel gibt. Das liegt daran, dass die gegossenen etwas dicker sind.

Ein ganz großer Künstler …

15. Januar 2010

Heute war wieder eine Künstlerin bei uns. Sie habe schon lange vorgehabt, etwas mit Bienenwaben zu machen. Als ich ihr arglos erzähle, dass wir ganz viel mit Kunstschaffenden zusammenarbeiten und den Namen „Klaus Weber“ erwähne, wird sie ganz erfurchtsvoll:  „Das ist einer der bedeutendsten Künstler Berlins. Ich habe ihn nur mal ganz flüchtig kennengelernt … Und mit dem arbeiten Sie zusammen?“

So ist das bei berühmten Leuten. Nur wer weiß, dass sie berühmt sind, fühlt so etwas wie Ehrfurcht. Für alle anderen Leute gilt, was meine Großmutter treffend so umschrieb: „Die haben die Nase auch mitten im Gesicht.“ Will sagen: Sie sind auch nur Menschen.

DIB schickt CD mit schönen Regionalmotiven

14. Januar 2010

Mit den Werbematerialien des Deutschen Imkerbundes kann man wirklich etwas anfangen. Heute kam die CD „Faszination Honig Region“ mit hübschen Motiven. Das Motiv Stadt werden wir für unsere neue Preisliste verwenden. Dieses Motiv lässt an den Potsdamer Platz denken und passt daher ganz prima für unseren Honig aus Berlin.

Hier können die Motive bewundert werden.

Lebensmittelaufsicht prüft Imkereien

13. Januar 2010

Gestern war Bioland-Imkertagung Berlin/Brandenburg. Leider konnte von uns niemand hin. Doch es gibt je nette Kollegen, die berichten. Die Ergebnisse lassen sich etwa so zusammenfassen:

  • Die Bienenverluste werden diesen Winter – wie erwartet – höher ausfallen. Schätzungsweise 20% der Völker sind weg.
  • Die Lebensmittelaufsicht hat die Imkerei für sich entdeckt. Weil die Prüfer wohl keinen anderen Kritikpunkt fanden, wurden die Kontrollierten darüber aufgeklärt, dass im Schleuderraum ein Spiegel aufgehängt werden muss. Der Sinn hat sich den Betroffenen nicht so richtig erschlossen.
  • Dann kam noch das Dauerthema zur Sprache, dass Großbäckereien „Bioland“ auf ihre Ware schreiben, dann aber billigen Bio-Importhonig verbacken wird, statt unseres hochwertigeren Edelhonigs.

Wir sind jetzt auch bei Twitter angekommen

9. Januar 2010

Im Sommer 2008 hörte ich zum ersten Mal von Twitter. Da war das hierzulande noch ganz jung und ich habe mir dagegen entscheiden. „Bloggen reicht“, sagte ich mir. Da musst Du nicht noch eine Baustelle aufmachen. Außerdem war ich der Auffassung, dass ich dann nur noch am Rechner sitze, weil ich dann jede Regung meiner Bienen und meiner Imkerei in die Welt hinausposaunen muss.

Wie ich mich inzwischen überzeugen konnte, ist dem doch nicht so.   Es gibt Twitterer, die nur wenige Kurzmeldungen pro Monat („Tweets“) verschicken. Es gibt auch nur ganz wenige twitternde Imker. Also mal wieder Neuland für unsere Branche. Mal schauen, wie das hier läuft. Bei Twitter bin ich jedenfalls der „Stadtimker“.

Honig bekommt neues Äußeres

9. Januar 2010

Nach 10 Jahren und der Umstellung auf Bio war es einfach an der Zeit, das Äußere unseres Honigglases neu zu gestalten. Damit soll auch unsere über 40jährige, gesundheitsbewusste LOHA-Zielgruppe besser angesprochen werden. Gestern lieferte die Druckerei die ersten Gewährverschlüsse aus. Die brauchen wir auch dringend, weil es inzwischen einen Rückstau bei Bestellungen gibt. Wir können sie nicht ausliefern, weil wir keine Etiketten mehr hatten.Vom Briefing des Grafikers bis heute sind 17 Monate vergangen. Dazwischen lag eine halbjährige Marktforschung, die schließlich zu diesem Ergebnis führte.

Hier sind noch mal Alt- und Neuetikett nebeneinander zu sehen.

Bio-Qualität mit Brief und Siegel, dafür steht unser neues Etikett (rechts). Es löst das linke Etikett ab.

Bio-Qualität mit Brief und Siegel - dafür steht unser neues Etikett (rechts). Es löst das linke Etikett ab.

Was Stadtimker über Landimker denken

8. Januar 2010

Der Brandenburger Imkerverband freit einmal mehr um die Hand der Berliner Braut. Doch die ziert sich: Ich bin noch nicht reif genug, sagt sie. Wahrscheinlicher ist aber, dass ihr der Brandenburger schlicht nicht reich genug ist.

Bei der heutigen erweiterten Vorstandssitzung des Imkerverbands Berlin wird in etwa folgendes Bild von der Verwandtschaft des Bräutigams gezeichnet. Der Landimker …

  • steht mit Klapptischchen am Straßenrand und hofft, dass ein reicher Berliner ihm ein Gläschen abkauft.
  • verschleudert seinen Honig für 2,50 €/Glas und träumt von einem Zielpreis von 3 €.
  • ist völlig verarmt und von öffentlichen Zuschüssen abhängig.
  • freut er sich, wenn er 25 Cent staatliche Subventionen pro Liter Ameisensäure bekommt.
  • benutzt seinen alten DDR-Krempel aus Weißblech und Aluminium weiter und kann eine Umstellung auf Edelstahl nicht ohne Stütze bewältigen.
  • hat oft keine andere Arbeit als seine paar Bienenvölker.
  • freut sich unbändig, dass ihm die Imkergenossenschaft Mecklenburg-Vorpommern 2,50 € fürs Kilo Honig bezahlt und damit 10 Cent mehr als die Aufkaufstelle in Meissen.
  • jammert über das Heute und trauert der Vergangenheit nach.

Der Stadtimker hingegen

  • verkauft seinen Honig an hippe, moderne Menschen aus seinem Kiez.
  • erzielt Preise von bis zu 7 € pro 250g-Glas.
  • braucht keine Subventionen,
  • steht voll hinter der Entscheidung des Senats, das Länderinstitut in Hohen Neuendorf zu unterstützen statt einzelne Imker.
  • hat neben der Imkerei einen tollen Beruf.
  • ist mit modernster Imkereitechnik ausgestattet.
  • hat immer zu wenig Honig.
  • freut sich an seinen Bienen und findet, dass Imkern nie schöner war als heute.

Jetzt über neues EU-Biologo abstimmen

7. Januar 2010

Bio-Produkte tragen viele Logos –  zu viele meint die EU-Kommission. Daher hält Sie uns seit zig Jahren damit hin, dass demnächst ein neues EU-Logo kommt. Ganz sparsam, wie die EU-Bürokraten nun mal sind (schließlich geht’s um Steuergelder), haben sie Studenten beauftragt, sich ein Biosiegel auszudenken.

Aus den sparsamen Entwürfen werden nun 3 im Internet zur Auswahl gestellt. Wer mitentscheiden will, klicke bitte hier.