Werbebanner zum Buch: Marc-Wilhelm Kohfink, Bienen halten in der Stadt

RBB interessiert sich für Drohnen-Libido

27. April 2009

„Ab 18“ hat Radio Fritz, dem RBB-Jugendsender in Berlin und Brandenburg, eine doppelte Bedeutung. Die Sendung läuft ab 18 Uhr und die Moderatoren reißen Zoten. Nach Schweinkrams rund um die Schweinegrippe interessieren sich die Moderatoren für die Libido bei Drohnen.

Alles blüht gleichzeitig und die armen Insekten überarbeiten sich. „Haben die Drohnen da noch Lust auf Sex?“, werde ich in der Sendung gefragt. Da muss ich leider enttäuschen: Die Zeit der Drohnen ist noch nicht gekommen. Wenn’s aber soweit ist, sind die Jungs hinterher tot. Daran gemessen ist Bienensex sehr fordernd.

Imkerkurs startete

26. April 2009

Heute war der 1. Termin unseres Imkerkurses. Ursprünglich hatten wir mit 6 bis 8 Teilnehmer gerechnet. Gekommen sind 22! Daher haben wir den Kurs geteilt. Es findet nun um 10.30 Uhr und um 13.00 Uhr je einen Kurs statt. Es gibt also ein großes Interesse daran, Bienen zu halten. Aber offensichtlich hat es bisher an den Angeboten dafür gemangelt.

Interessanterweise hat das Verteilen von Werbeflyern auf der Grünen Woche überhaupt keinen Effekt erzielt. Die Kunden sind etwa je zur Hälfte über’s Intenet und über einen größeren Beitrag im hiesigen Anzeigenblatt gekommen. Das zeigt, wie sich die Werbewege verändert haben und welche noch funktionieren.
Heute steht vor allem Theorie auf dem Programm. Zum Abschluss erweitern die Teilnehmer ein überwintertes Bienenvolk. Dabei sind sie überrrascht, wie friedlich die Bienen auf den Waben sitzen. Trotzdem habe ich alle in Schutzkleidung gepackt. Gleich gestochen zu werden, muss ja nicht sein.

Der nächste Termin ist am 17. Mai. Das Thema dann: Zucht!

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Wie geht es im Bienenvolk zu? Die Teilnehmer unseres Imkerkurses erfahren es aus 1. Hand.

Ab jetzt wird Rapshonig produziert

25. April 2009

Unsere Bienenvölker dürfen nach 1 Jahr Pause wieder Rapshonig sammeln. Das ist auch dringend notwendig, weil wir so gut wie keinen mehr am Lager haben. Wir stehen im Kreis Barnim in der Nähe eines Badesees mit hohem Grundwasserspiegel. Das ist bei dieser ungewöhnlich trockenen Witterung ganz nützlich, weil die Rapspflanzen mit ihren Pfahlwurzeln so auch an Wasser kommen und der Nektar fließen kann.

Nach einem alten Imkerspruch macht „Raps den Stachel spitz“, doch die Bienen sind überraschend friedlich, d.h. sie fliegen keine Attacken. In früheren Jahren wurde schon der Wagen angegriffen, wenn man sich auf 30 Meter dem Wanderstand näherte.

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Da hinten blüht der Raps. Bioland möchte einen „Anstandsabstand“ zum Raps, den wir – wie deutlich zu erkennen, auch vorschriftsmäßig einhalten.

Am besten schmeckt Met aus Akazienhonig

24. April 2009

Ein  Berliner Kunde, der Honig zu Met umarbeitet, schreibt uns seine Erfahrungen mit verschiedenen Honigsorten. Hier ist ein Auszug aus seinem Brief:

„Ich habe im Oktober bei Ihnen vier Sorten Honig gekauft um daraus Honigwein herzustellen. Am Sonntag habe ich alle Sorten von der Hefe gezogen. Die ersten Verkösigungen liefen hervorragend.

Wir haben beschlossen, den Spargelmet mit Hopfen zu verbessern, er gewinnt extrem durch die Zugabe von Hopfen. Die Linde ist sehr charaktervoll aber gewöhnungsbedürftig. Blüte ist so wie Sie sagten – da kann man nichts falsch machen. Aber der Hammer ist der Akakazienmet. Der hat bis jetzt jedem geschmeckt!

So mein Angebot vom letzten Jahr steht noch, eine Verkostung bei und mit Ihnen.“

Berliner Lindenhonig jetzt bei Edeka

20. April 2009

Beim Edeka in der Nähe unserer Imkerei steht seit einigen Tagen „Berliner Lindenhonig“ der Firma Breitsamer im Regal. Er ist in Dosen mit Plastikdeckel verpackt – ein Verpackung, die sonst bei Knabber-Nüsschen verwendet wird. Beachtlich ist der Preis, für den diese Spazialität verkauft wird: 17,11 € je Kilo! Abfüller zahlen den Herstellern (= den Imkern) rund 2,10 bis 2,30 € fürs Kilo. Dies lehrt zweierlei:

  1. Die Wertschöpfung für Honig liegt bei den der Produktion nachgelagerten Stufen.
  2. Wir sind zu billig.

Buchweizenhonig wird zu Bier verbraut

19. April 2009

Wie vielseitig einsetzbar Honig doch ist, zeigte sich heute beim Einkauf eines amerikanischen Braumeister-Studenten. Er lernt an der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei (VLB) in Berlin-Wedding. Bier darf bekanntlich nach dem deutsch/bayerischen Reinheitsgebot von 1516 lediglich aus den Ursprungszutaten Hopfen, Malz, Hefe und Wasser bestehen, doch in wissenschaftlichen Instituten wird auch Abseitiges ausprobiert.

Daher rührt der Wunsch, einmal ein besonderes „Weizenbier“ – eben Buchweizenhonigbier – zu brauen. In unserer Imkerei schätzen wir ja besonders im Sommer nach getaner Arbeit den kühlen Trunk. Aber leider werden wir wohl dieses seltene Getränk nicht für Versuchszwecke bekommen. Versucht wird nämlich nur vom Versuchspersonal in der Versuchanstalt. Deshalb heißt sie ja so.

Unsere Bienen sind gesund

18. April 2009

Das Landeslabor Berlin-Brandenburg teilt heute per Brief mit, dass sich in allen am 6.4. genommenen Proben „kein Nachweis von Paenibacillus larvae spp. larvae“ finden lässt. Das heißt: Unsere Bienen sind kerngesund und fertig für die Wanderung in den Raps.

Rentner in Wut: Wo sind Ihre Bienen?

16. April 2009

Am Telefon ist ein ruppiger Rentner (so wie sich Auswärtige die hiesigen Ureinwohner Berlins immer vorstellen): „Wo sind Ihre Bienen? Haben Sie keine mehr? Lassen Sie die noch nicht raus?“

Dann stellt sich heraus, dass er eigentlich ganz nett ist (was Auswärtige meist nicht merken, weil sie schon wieder abgereist sind). Er stellt nämlich schon seit Jahren eine flache Untertasse mit einer Wasserpfütze und Würfelzucker drin auf den Balkon. Dann kommen ihn die Bienen aus unserer Imkerei besuchen und er schaut ihnen beim Trinken zu. Er berichtet, dass er gehbehindert sei und die Wohnung nicht mehr verlassen könne. Um so mehr freue er sich über Besuch, vor allem aber über den unserer Bienen.

Ich muss ihn vertrösten. Weil es zur Zeit überall nach Kräften blüht, nehmen die Bienen noch kein Zuckerwasser. Nektar schmeckt ihnen jetzt einfach besser. Das wird sich aber in den kommenden Monaten ändern.

Sind Bienen dieses Jahr größer?

15. April 2009

Die Boulevardzeitung mit den großen Überschriften möchte von mir wissen, ob die Bienen dieses Jahr größer sind als sonst. Gibt es also 2009 Monsterbienen?

Leider muss ich die Redakteurin enttäuschen. Wie groß Bienen werden, hängt von den Waben ab, aus denen sie schlüpfen. Und die sind bei unseren Rassen auf den zehntels Millimeter genau wie immer. Insekten wachsen auch nicht mehr, wenn sie aus der Puppe schlüpfen. Andere Tiere machen das. Eine Babyspinne sieht z. B. schon aus wie eine Omaspinne nur viel kleiner. Auf dem Weg zur Greisin häutet sie sich mehrfach. Insekten machen das nicht.

Wahrscheinlich sind die „Monsterbienen“ einfach nur irgendwelche Hummeln oder Wildbienen.

Aigner verbietet genveränderten Mais

14. April 2009

„Der Anbau von Mon810 ist in Deutschland verboten“, sagte die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner, heute auf einer Pressekonferenz in Berlin. Sie habe veranlasst, dass das zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) eine Schutzklausel nach § 20 Abs. 3 Gentechnikgesetz und Artikel 23 der Freisetzungsrichtlinie 2001/18/EG verhänge.

Nach einer fachlichen Prüfung sei sie zu dem Schluss gekommen, „dass der genetisch veränderte Mais der Linie Mon810 eine Gefahr für die Umwelt darstellt“, begründete die Ministerin ihre Entscheidung. Damit hat sich Frau Aigner der Einschätzung u.a. der organisierten Imkerschaft angeschlossen.

Bienen stehen für Fleiß

9. April 2009

Im Württembergischen Landesmuseum, Außenstelle Waldenbuch, stoßen wir heute auf ein Dokument, das wieder einmal zeigt, wie sehr Bienen die Tugend des Fleißes symbolisieren. Auf einem Lehrbrief aus dem Jahr 1886 ist ein Bienenkorb abgebildet.
An dieser Stelle sei eine Warnung ausgesprochen: Ein Besuch dieses „Museums für Volkskultur“ lohnt sich nicht. Die Ausstellungsmacher haben zusammengetragen, was sich auf jedem Flohmarkt finden lässt. „Volkskultur“ hat hier nichts mit Volkskunde zu tun, sondern zeigt den Plunder, mit denen sich unterbürgerliche Schichten ihre Wohnung oder ihr Haus dekoriert haben, z. B. geschmacklose Schlafzimmerbilder im Handtuchformat.

Das Personal ist aber nett und die Auswahl von Replikaten alter Springerlesmodel (auch mit Bienenkorb-Motiv!) beachtlich.

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Will aus dem Stift ein Meister werden, muss er fleißig wie die Bienen sein.

Wir haben den Grünen Punkt

8. April 2009

Schon mehrfach haben wir hier über den Grünen Punkt geschrieben. Durch ein Rundschreiben des Deutschen Imkerbundes wurden wir auf eine einfache Möglichkeit aufmerksam, unserer Verpflichtung nach der neuen Verpackungsverordnung nachzukommen. Man muss sich online unter http://online.gruener-punkt.de/ registrieren. Die Nutzerführung ist einfach und am Ende muss eine Einverständniserklärung für das Lastschriftverfahren abgegeben werden. Die Mindestgebühr für Kleinimker beträgt 39,- Euro pro Jahr. Wir haben etwas mehr Honig zu verkaufen, deshalb zahlen wir mehr.
Zum Schluss bekommt man den Nutzungsvertrag zugemailt. Darin enthalten ist eine Datei mit dem Logo des Grünen Punktes. Wer Lust hat, kann ihn sich auf das Etikett drucken.

Proben genommen

6. April 2009

Bald steht das Wandern mit den Bienen wieder auf der Tagesordung. Um dieses Mal rechtzeitig vorbereitet zu sein, besucht uns die Amtstierärztin. Nach dem Faulbrutfall in einer benachbarten Imkerei hat sie sich in Sachen Bienengesundheit intensiv fortgebildet und sogar mehrere Wochen einen Kurs in Leipzig besucht. Dass ein Amtsveterinär sich so in die Besonderheiten von Bienen einarbeitet, ist nicht genug zu loben!

Dabei hat sie auch gelernt, dass sie sich nicht auf die rein klinische Inaugenscheinnahme der Völker verlassen kann. Wer wirklich sicher sein will, muss die Völker richtig beproben lassen.

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Stilleben mit Honigproben.

Mäuseschaden größer als erwartet

4. April 2009

Nun haben die Mäuse – ganz normale Feldmäuse, keine Spitzmäuse – doch schlimmere Schäden verursacht als erwartet. Sie haben nicht nur die Fluglochschlitze größer gebissen sondern sich auch kreisrunde Löcher in die Varroagitter geknabbert. Insgesamt sind 15 Völker auf diese Weise vernichtet worden.

Teilweise haben sich die Mäuse richtige Nester mit Moos und Gras eingerichtet. In der Regel fraßen sie sich Gänge in die Waben, um sich innerhalb der Beute gut bewegen zu können. Die Waben wurden dann sauber bis auf die Mittelwand abgenagt und der darin eingelagerte Honig aufgefressen.
Der Schaden ist beträchtlich. Um überhaupt die Zahl von 60 Völkern zu erreichen, müssen wir dieses Jahr Völker hinzukaufen.

Imker demonstrierten für gesunde Bienen

3. April 2009

Rund 250 Imker vor allem aus Berlin und Brandenburg waren dem Aufruf von Bernhard Heuvel, Hobbyimker aus NRW, gefolgt, um für gesunde Bienen vor dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Marienfelde zu demonstrieren. Die Versammlung richtete sich gegen die Zulassung des transgenen Maises Mon810 und für einen besseren Schutz vor Bienenvergiftungen mit Pflanzenschutzmitteln wie Chlotianidin.

Alle Redner, darunter Vertreter des BfR, des Berufsimkerbundes, des Brandenburgischen Imkerverbandes und vom Landwirtschaftsausschusses des Bundestages betonten, wie wichtig bei diesem Anliegen ein gutes Miteinander von Landwirten und Imkern ist. Viele Imker hatten ihre Smoker mitgebracht und so roch die Demonstation brenzliger als sie tatsächlich war.

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 250 Imker gingen für die Gesundheit ihrer Bienen auf die Straße.