1. März 2011
Wir haben neben unseren Imkeranzügen auch noch Herrenanzüge im Schrank hängen. Beides ist aber im imkerlichen Alltag, wenn es weder zu den Bienen noch zu den Großkunden geht, eher unpassend. Was also sollen wir anziehen, wenn wir z. B. Besuchergruppen haben oder Laufkundschaft oder Honig in Berlin ausliefern? Unsere Lösung heißt Corporate Fashion! Aus dem großen Angebot möglicher Textilien haben wir uns für einen dunkelgrünen Fleecepullover und weiße Herrenhemden entschieden. Auf der Herzseite ist das Logo unserer Imkerei aufgestickt. Damit sind wir endlich mal vernünftig angezogen und passen auch gut zu unserer etwas älteren Zielgruppe, die auf ein ordentliches Erscheinungsbild Wert legt.
Auch betriebswirtschaftlich macht Corporate Fashion Sinn. Hemden und Pullis sind Betriebsausgaben. Hemden und Pullis vom Kaufhof, C&A oder Sinn Leffers wären es nicht.

Nicht zu steif und nicht zu freizeitmäßig: unsere neue Corporate Fashion.
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28. Februar 2011
Wie vermeide ich, dass sich meine Bienenvölker selbständig auf Wanderschaft begeben? Das war eine der Fragen, mit denen sich die Bioland-Imker die vergangenen 2 Tage in Loheland bei Fulda beschäftigt haben. Das ist das interessante an dieser Tagung, dass Imker mit größeren Völkerzahlen über ihre Betriebsweise berichten. Berlin war ganz gut vertreten. Allein aus meiner und einer kooperierenden Imkerei waren wir zu dritt da und staunten nicht schlecht, als wir von einem 150-Völker-Imker erfuhren, dass er seit Jahren gut mit Zellenbrechen fährt. Ein anderer löst schwarmlustige Völker gleich auf und macht daraus seine Nachzucht. Ein dritter hat das auch lange gemacht, dann allerdings lauter „Schwarmteufel“ erhalten. Ein weiterer Imker, der ebenso verfährt, meinte, dass es erhöhte Schwarmlust bei seinen Bienen nicht beobachtet habe.
Wir schwören in unserem Betrieb auf Brutdistanzierung und binden diese in unsere Nachzucht mit ein. Weitere Debatten widmeten sich der Imkereitechnik, der CO2-neutralen Imkerei sowie einer besseren Organisation künftiger Tagungen. Wir waren nämlich in einem viel zu kleinen Raum eingepfercht.

Prösterchen! Nach vielen Vorträgen und Diskussion klingt der Abend mit mitgebrachten Spezialitäten aus der Imkereien der Tagungsteilnehmer aus.
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19. Februar 2011
Am Anfang der Woche hatten wir uns eine Stunde lang in die Schlange am Kino International angestellt, um Karten für „unseren“ Film, d.h. den Film mit Liam Neesen und Bienen aus meiner Imkerei zu sehen. Heute war es dann soweit. Der große Saal in der Urania war proppenvoll, der Film spannend, doch nach einer Stunde und diversen Rückblenden wird langsam klar: Der Kairos für die Rückblende mit Dr. Martin Harris‘ Vater, Klein-Martin und meinen Bienen ist vorbei. Die Bienen kommen nicht mehr. Die Szene ist der Schere zum Opfer gefallen. Schade, schade, schade.

Alles bestens vorbereitet, gedreht und dann doch verworfen. Berliner Bienen werden vorerst keine Filmstars.
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15. Februar 2011
Nach desaströsen Wanderungen in die Sonnenblume haben wir in der vergangenen Saison darauf ganz verzichtet. Kein ganz falscher Entschluss, wie sich heute herausstellt. Ich lerne in der Nähe des Alexanderplatzes einen Imker aus Fürstenwalde kennen. Das ist östlich von Berlin. Der erzählt mir, dass er sich so gefreut habe, dass ein Landwirt in seiner Nähe Mais und Sonnenblume in Mischkultur anbaute. Das seien ganz tolle Sonnenblumen gewesen. Er habe sich so gefreut. Doch als er die Völker abernten wollte, sei so gut wie nichts drin gewesen. Dann habe er mit dem Landwirt gesprochen, der habe in der Sortenbezeichnung nachgeschaut. Über die Nektarproduktion sei nichts dringestanden, aber über den hohen Ölgehalt. An der Formel „Viel Öl = kein Nektar“ ist also etwas dran. Früher war die Sonnenblume eine so ergiebige Tracht!
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14. Februar 2011
Winter ist so grausam. Der Garten ist wie ausgestorben. Wo’s vom Frühjahr bis in den Herbst summt, herrscht Stille. Das stört inzwischen auch die Imkerkinder, die sich auf der Grünen Woche in etwas größeres Geflügel verguckt haben. Ihr Wunsch: Hühner sollen ganzjährig unseren Garten beleben! Für Imker ist das eine gute Ergänzung zu den Bienen, sorgt doch das Federvieh dafür, dass varroabelastete Drohnenbrut in leckere Hühnereier umgearbeitet wird.
Vom Nachbar stammt der gute Ratschlag, lieber mal bei Bioland nachzufragen, wie sich Hühner mit den Bienen vertragen. Die 4 bis 5 Hühner sollen nämlich nicht zertifiziert werden. In einem Biobetrieb wie dem unserigen muss aber alles Bio sein. Konventionelle Tiere im Biobetrieb – das kriegt der Biokontrolleur garantiert einen Anfall. Bioland findet dann folgenden Ausweg: Da die Hühner die Privattiere der Kinder sind, gehören sie nicht zur Imkerei und damit auch nicht zum Betrieb.
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13. Februar 2011
Münster ist eine tolle Stadt. 7 Imker aus Neukölln und ich aus Köpenick gingen diese Wochenende auf Fernreise nach Münster in Westfalen zum Apisticustag der Landwirtschaftskammer NRW. Diese ist unheimlich rührig und immer wieder staune ich, was die Münsteraner für die ihnen anvertrauten Imker auf die Beine stellen. Neu ist z. B. ein Verkaufswagen, den sich Imkervereine ausleihen können. Vorbildlich sind regionalen Vermarktungsinitiativen unter dem Label „Honigland“. Interessant ist auch das Vortragsprogramm, von dem ich einen Teil zum Thema „Stadtimkerei“ bestreite. Vieles meint man schon zu kennen, doch es gibt immer etwas, was man noch lernen kann. Dr. Christoph Otten (Mayen) berichtet z. B., in welch hohem Maß sich Sammelbienen in fremde Völker verfliegen. Von wegen Königinnentreue! Vaterlandlose Gesellinnen wäre treffender.
Den Sonntagnachmittag nutzen wir, um Münster anzuschauen. Im Friedensaal, wo 1648 der Westfälische Friede geschlossen wurde, fällt uns sofort das imkerliche Motiv auf einem Archivschrank auf. Dann werden wir noch Zaunzeugen einer Bischofsweihe. Gegessen haben wir auch gut, z. B. Grünkohl mit Kohlwurst und Kassler, Waffeln mit warmen Kirschen und Schlagsahne (gibt’s offensichtlich nicht nur im bergischen Land) – als Imker hat man einfach eine süße Ader.

Wenn jemand sich an Beuten zu schaffen macht, dann wird der Imker mutig und legt sich auch schon mal mit Problembären an. (Motiv auf einem Aktenschrank im Friedenssaal in Münster)
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10. Februar 2011
In der aktuellen Ausgabe der ADIZ gibt es mehrere Leserbriefe zum Verwendung der Begriffe „kalt geschleudert“ und „naturbelassen“ auf Honiggläsern. Die Autoren – alles Imker – beklagen, dass es sich um Selbstverständlichkeiten handle, mit denen so geworben werde. Noch deutlicher wird der Imkerverein in Bad Schwalbach. Er poltert: „Die Werbung mit kaltgeschleudertem Honig ist ein Ärgernis für jeden ehrbaren Imker.“
Als Imker mag man das so sehen, wenn man vom Produkt her denkt. Wer aber sein Produkt – und das gilt nicht nur für Imkereiprodukte – erfolgreich verkaufen will, muss vom Kunden her denken. Da lauten die Frage: Was will der Kunde? Und der will „naturbelassenen“ und „kaltgeschleuderten“ Honig. Das steht so in der Studie „Imkerei 2000“ von Prof. Dr. V. Trommsdorff (TH Berlin). (Auszugsweise veröffentlicht in ADIZ 12/2001, hier S. 9).
Also: Imker, die mit „kaltgeschleudert“ oder „naturbelassen“ werben, liefern das, was Verbraucher wünschen. Imker, die das ablehnen, haben andere Imker im Blick. Die brauchen aber keinen Honig. Die haben selbst welchen.
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1. Februar 2011
Über das Internet kann jeder, der Honig liebt, in unserem Internetshop einkaufen. Das wird auch genutzt. Jedoch nicht von Berlinern aus Moabit. Prenzlberger, Kreuzberger, Steglitzer und Charlottenburger sind da ganz anders. Nun wurde uns angeboten, ausgerechnet in der Markthalle in Moabit zu verkaufen. Also fahren wir heute etwas skeptisch hin. Wir treffen auf eine schön renovierte Markthalle, die aber vom Besatz mit Händlern ein seltsamer Zwitter zwischen dem Moabit wie wir es kennen und dem gentrifizierten Moabit ist. Es gibt z. B. zwei Bäcker. Einer verkauft die Schrippe für 7 Cent/Stück, der andere für 35 Cent/Stück. Beim 7 Cent-Bäcker ist mehr los. Insgesamt sieht das Publikum auch mehr nach 7 als nach 35 Cent aus.
Das Konzept, das uns der freundliche Herr vorschlägt, sieht so aus: Wir mieten Fläche im 35 Cent-Bereich der Halle. Wir verkaufen aber nicht selbst sondern eine Verkäuferin. Was da von uns verlangt wird, ist nichts anderes als eine „Listing fee“ oder eine „Regalgebühr“. Das ist ein nichtmengenbezogener Rabatt, damit ein Händler einen Hersteller ins Sortiment nimmt. Das gibt es in gesättigten Märkten bei B- und C-Marken. Eine Sättigung haben wir aber bei deutschem Bio-Honig nicht, wohl aber offensichtlich im konventionellen Bereich. Jedenfalls entdecken wir Honig eines Brandenburger Imkers. Die Kollegen im Land des roten Adlers sind echt arm dran, wenn sie schon dem Händler Geld zahlen müssen, damit er ihren Honig verkauft. Und das alles auch noch in Moabit!

Moabit brezelt sich auf und wird gentrifiziert. Die renovierte Markthalle gibt ein gutes Bild ab.
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29. Januar 2011
„Mr. Bien“, Prof. Dr. Jürgen Tautz, war leider aus gesundheitlichen Gründen verhindert. Stattdessen schickte er uns seinen Doktoranden Mario Pahl, um den knapp 100 Zuhörer bei der traditionellen Vortragsveranstaltung des Imkerverbandes Berlin zur Grünen Woche über das Neueste aus der Bienenforschung zu berichten. Die staunten nicht schlecht: Der Bien, der Superorganismus Bienenvolk also, zeige viele Ähnlichkeiten mit den Sägetieren. Er „säuge“ z. B. seine Nachkommen mit Milch, dem Gelee Royal. Außerdem haben Bienen wie Säugetieren Launen. (Das spürt jeder Imker, wenn seine Mädels mal wieder zicken. ) B ienen könne auch langweilig sein, wenn sie über öde Landschaften fliegen. (Aber das kennen unsere Stadtbienen in Berlin ja nicht.) Sie kommunizieren auch miteinander, ganz anders als die Zuhörer, die muxmäuschenstill dem warmen fränkischen Dialekt von Mario Pahl lauschten als wäre er Mr. Bien persönlich.
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26. Januar 2011
Über solche Mails freuen wir uns besonders:
Lieber Herr Dr. Kohfink,
vielen Dank für Ihre Honiglieferung vergangene Woche. Ich wollte auf keine Fall versäumen Ihnen zu sagen, wie unglaublich lecker und außergewöhnlich Ihr Honig ist. Auch mein Mann ist begeistert.
Im Übrigen haben wir auch zwei Bienen – kein Scherz. Seit zwei Jahren haben wir in unserem Balkonkasten zwei sog. Blattschneiderbienen. Es ist wirklich toll, ihnen zuzusehen, wie sie auf ihren grünen Röllchen wie Baron Münchhausen angeflogen kommen… Nachdem ich mich so viel mit dem Thema Honig beschäftigt habe, beneide ich Imker fast ein wenig. Es ist glaube ich ein toller Beruf, wenn man Bienen mag. Wäre ich jünger, würde ich vielleicht sogar eine Ausbildung in dieser Richtung machen. Naja – vielleicht im nächsten Leben 😉
In diesem Sinne… Alles Gute für Sie und Ihre Bienen und bis zum nächsten Mal.
Schöne Grüße
Liane B. N.
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24. Januar 2011
Der Erfolg bei der imkerlichen Nachwuchswerbung ruft auch die Neider auf den Plan. Heute hörte ich zum ersten Mal das Wort „Balkonimker“. Gemeint ist es als Schimpfwort für Berliner Imker. In den Mund genommen haben es Landimker. Balkon-Imker! Na und? Brandenburg ist nicht nur Julianenhof und Wulkow sondern auch Potsdam, Cottbus, Brandenburg und Frankfurt/O. Warum sollen dort nicht auch an der Imkerei Interessierte ihre Bienen auf Dächer und Balkone stellen? Wer das abqualifiziert, vergibt eine Chance.
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23. Januar 2011
Honig, Honig, überall Honig. Die Grüne Woche steht ganz im Zeichen der Imkerei. Besucher, die die Halle des Aigner-Ministeriums betreten, stolpern gleich über den Stand der FU Berlin. Der Boden hat ein Wabenmuster und durch die Halle schreitet ein menschliche Bienenköninig. Bienen gibt es auch beim Imkerverband Berlin. Der Landesverband Brandenburgischer Imker ist erstmals seit 1990 wieder mit auf der Grünen Woche. Der Bienengarten Charlottenburg ist da und viele Länder präsentieren auch ihren Honig. Was sonst noch auffällt:
- Armenien hat gelernt und wirbt nun mit Bienen statt mit Wespen für Honig.
- Schwer im Kommen sind in Honig eingelegte Trockenfrüchte.
- Die englische Firma Omlet hat ein „Beehaus“ zwar nicht da aber Prospektmaterial dazu. Das ist eine Kunststoffbeute speziell für Stadtimker.
- Bei der Warenpräsentation haben sich viele Länder richtig Mühe gegeben. Die klassischen Honigpyramiden gibt es fast nicht mehr.
- In der Schleswig-Holsteinhalle steht bei meinem Besuch MP Peter Harry Carstensen auf der Bühne und sagt, dass er im Ruhestand Bienen halten möchte. Ehemalige MPen müssen sonst nach Brüssel, werden Bilfinger & Berger-Chef oder Verfassungsrichter.

Der KIB (Kirgisische Imkerbund) verwahrt seinen Honig in einer gläsernen Vitrine. Wer nett fragt, dem holt diese Wächterbiene ein Gläschen heraus.
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22. Januar 2011
Bioland hatte zusammen mit anderen Verbänden dazu aufgerufen, sich unter dem Titel „Wir haben es satt“ an einer Treckerdemo zu beteiligen. Treffpunkt war die Domäne Dalem. Dann ging es erst zur Messe, dann zum Hauptbahnhof. Dort warteten viele Wutbürger, die mit Plakaten und kleinen Meinungsknöpfen („Buttons“) zu erkennen gaben, dass sie nicht nur gegen Genfood und Neonicotinoide sind (wie wir) sondern auch z. B. gegen Stuttgart 21 und Castortransporte. Dann ging’s zum Brandenburger Tor, wo Renate Künast von der Dagegen-Partei redete.
Im Fernsehen sieht das immer so aus, als seien alle bei so einer Demo einer Meinung. Tatsächlich ist das gar nicht so. Manche stärkten sich bei McDonalds am Bahnhof Friedrichstraße. Andere fanden das nicht gut. Dann waren welche gegen Massentierhaltung, andere gegen jede Form der Tierhaltung wie z. B. die Veganer. So weit gehen wir Imker nicht. Wir wollen schließlich auch weiterhin 50.000 Individuen in enge Holzkisten sperren. Wir lassen es uns auch nicht verbieten, den Teil des Volkes, das die Flucht ergreift, einzufangen und zur Bestrafung in einen dunklen, kalten Keller zu sperren.

Der Tod im Maisfeld: Bei der "Wir haben es satt"-Demo fehlten auch Bienen nicht.
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11. Januar 2011
Jeder Imker mit Akazienhonig kennt die Klugscheißer, die mit gerecktem Zeigefinger erklären, dass es Akazien bei uns gar nicht gebe und folglich die Sortenbezeichnung ganz falsch sei. Ein solcher hat sich nun beim Präsidenten des Deutschen Imkerbundes beschwert.
Hier ist die Anwort von Peter Maske:
Sehr geehrter Herr H.,
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage vom 21.12.2010 hinsichtlich „Echter Deutscher Honig“ und „Akazienhonig“ und will nun darauf heute antworten.
Es freut mich auch, dass Sie sich zu der Sortenbezeichnung „Akazienhonig“ Gedanken gemacht haben. Dazu darf ich Ihnen sagen, dass Sie grundsätzlich Recht haben, wenn Sie diese Sortenbezeichnung anzweifeln. Es steht außer Frage, dass Akazien in Nordamerika wachsen und diese Pflanze bei uns als „Scheinakazie“ bzw. „Robinie“ bezeichnet wird. Die Robinie und „Echte Akazie“ sind entfernt miteinander verwandt und der wissenschaftliche Artname „Robinia pseudoacacia“ wurde von dem berühmten schwedischen Naturforscher Karl von Lenne (1757/1762) eingeführt. Damit wurde auch der deutsche Begriff „Scheinakazie“ als Übersetzung des lateinischen Ausdruckes im deutschen Sprachgebrauch üblich. Die bei uns wachsende Robinie wird umgangssprachlich als „Akazie“ bezeichnet, vor allem in Süddeutschland.
Die meisten „Robinien“ wachsen übrigens in Ungarn und dort werden sie nur als „Akazien“ bezeichnet! Nachdem in den letzen Jahren häufiger Anfragen zu dieser Sortenbezeichnung an den Deutschen Imkerbund e.V. herangetragen wurden, hat der Deutsche Imkerbund e.V. 2008 nach fachlicher Prüfung beide Sortenbezeichnungen für den in Deutschland erzeugten „Robinienhonig“ zugelassen. So wird nun vorwiegend in Norddeutschland dieser hervorragende Honig der „Robinie“ als „Robinienhonig“ bezeichnet und in Süddeutschland als „Akazienhonig“! In den entsprechenden Regionen fragen die Verbraucher auch unter den angeführten Bezeichnungen diesen hervorragenden Honig nach.
Sehr geehrter Herr H., ich hoffe, Sie können auch weiterhin mit Genuss „Echten Deutschen Honig“ von der „Robinie“ oder „Akazie“ auf der Zunge zergehen lassen – immer mit dem Gedanken, dass eigentlich die Bezeichnung „Akazie“ falsch ist, jedoch eine Verbrauchertäuschung nicht vorliegt.
Typisch für Klugscheißer ist es, dass sie immer Recht haben müssen und nur dann zufrieden sind, wenn sich der vermeindliche Feind geschlagen gibt. Das hat Maske nicht gemacht und so zeigt sich Hörandel „als Verbraucher, bitter enttäuscht.“
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28. Dezember 2010
Zur Zeit erleben wir ja die Rauhnächte. Früher glaubte man, in dieser Zeit einen leichteren mentalen Zugang zur Tierwelt zu finden. Zur Gesunderhaltung des Viehs wurde z. B. Weihrauch im Stall verraucht. Auch wir Imker kümmern uns jetzt im Rahmen der Oxalsäure-Winterbehandlung um die Gesundheit unserer Bienen.
Wem das nicht reicht, kann es ja auch einmal mit einer Beschwörung des Varroatose-Geistes probieren und den Plagegeistern mit den magischen Kräften des wilden Heeres zuleibe rücken. Das hat mir kürzlich ein Imker empfohlen. Probiert habe ich es nicht, denn wie das ausgehen kann, sich mit dem wilden Heer zu verbünden, ist ja aus Carl Maria von Webers „Freischütz“ leidlich bekannt. Wem das nicht Warnung genug ist, der male zunächst ein Doranda-Symbol auf seine Beuten und spreche dann einen Bannspruch. Hier ist die Vorlage für Symbol und Spruch („Mäuse“ durch „Varroen“ ersetzen!).
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