9. Mai 2013
Die GEZ hat ja ein neues Gebührenmodell und verschickt fleißig Briefe mit der Bitte, das wir uns anzumelden sollen. Sie macht dies nicht nur einmal, sondern ein halbes Duzend mal. Sie tragen manchmal abenteuerlichen Anschriften wie z. B. an einen Karl-Wilhelm Kohfink. Wir sollen unsere freiberuflichen und gewerblichen Betriebsstätten anmelden. Wir sind aber ein landwirtschaftlicher Betrieb. Also rufen wir bei der GEZ an und erfahren dort, dass auch unsere Bienenstände Betriebsstätten sein könnten. So genau weiß es der Sachbearbeiter aber nicht. Er meint aber, dass die Bienen dort arbeiten und Honig produzieren würden. Also sei das eine Produktionsstätte und damit rundfunkgebührenpflichtig.
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7. Mai 2013
Es gibt Aufträge, da ist von Anfang an der Wurm drin. Wir sollen Honigpräsente mit einem individuellen Etikett für einen Kongress herstellen. Das haben wir so oder so ähnlich schon oft gemacht.
- Doch dann stellt sich heraus, das es das gewünschte Glas, das wir als Muster angeboten haben, gar nicht mehr gibt. Das neue ist 4 Cent teurer und ist schmaler im Umfang. Also muss das Angebot aktuallisiert werden und die Agentur muss das Etikett überarbeiten.
- Dann liefert die Spedition die Gläser an unser Außenlager, doch weil sie nicht wie in den Frachtpapieren dick vermerkt steht, vorher anruft, ist niemand da, der die Gläser entgegennimmt. Am nächsten Tag kommt es gar nicht zu einem 2. Lieferversuch. Die Spedition ruft an und sagt ab: „Beide Paletten sind umgestürzt. Wir schaufeln gerade mit einem Bagger die Scherben in eine Gitterbox.“
- Der Glashänder in München schickt per Nachtkurier die am dringendsten benötigten Gläser nach Berlin. Doch leider gibt er verschiedene Adressen an, wo doch nur unter einer jemand anzutreffen ist. UPS liefert erst mal nicht, sondern fährt weiter. Ich telefoniere und folge dann dem UPS-Wagen. Auf einem Parkplatz treffen wir uns und ich bekomme endlich die Gläser.
- Nun können die Gläser endlich abgefüllt und etikettiert werden. Doch leider hat die Druckerei 280 Etiketten zu wenig geliefert.
Was jetzt noch fehlt: Die auslieferungsfertigen Gläser fallen runter. Das Lieferauto fängt Feuer. Der Kongressveranstalter ist insolvent. Wir sind gespannt.

Suboptimal sind 2 verschiedene Adressen für eine Lieferung. Aber wenigstens sind die Gläser jetzt da.
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7. Mai 2013
Die Ausstattung unseres Honigabfüllraumes war in die Jahre gekommen: die Ecken abgestoßen, die Schubladen ausgebrochen, die Schranktüren schief, die Arbeitsplatte um das Spülbecken aufgequollen. Gestern ist die neue Einrichtung gekommen. Alles ist komplett aus Edelstahl und daher (hoffentlich) unverwüstlich. So eine Ausstattung gibt es bei Händlern, die auf die Einrichtung von Restaurantküchen spezialisiert sind. Besonders froh bin ich über meinen neuen Wärmeschrank. Der ehemalige Kühlschrank mit Glühbirnenheizung hat ausgedient. 2 bis 3 Hobbocks passen hinter die Schiebetüren und die Temperatur lässt sich von außen einstellen. Für die Verteilung der warmen Luft sorgt ein Gebläse. Kaum ist die neue Küche da, steht auch schon ein Kamerateam des RBBs vor der Türe und filmt für die Abendschau, wie wir winzige 35g-Honiggläschen abfüllen.

Unser neuer Stolz: eine Betriebsausstattung ganz aus Edelstahl.
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3. Mai 2013
Auf dem Dach eines Boutiquehotels in der Nähe des Doms hätten meine Bienen fast einen Whirlpool und eine Bar gehabt. Jedenfalls, so meinte der Hotelchef, wäre da auch Platz für die Bienen gewesen. Nun bin ich aber eher der Meinung, dass es besser für die Gäste ist, wenn sie nur den Honig aber nicht die Bienen sehen. Denn nicht jeder teilt die Begeisterung von Hoteliers und Imkern für die nützlichen kleinen Honigproduzentinnen.
Wir haben dann doch einen anderen Standplatz gefunden, nämlich auf dem Dach gegenüber zwischen lauter Lüftungsrohren und bei weitem nicht so schön wie beim Whirlpool und der Bar auf dem Dach.

Sicher gibt es in Berlin Bienenstände mit einer schöneren Aussicht. Doch die Bienen können ja fliegen.
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3. Mai 2013
Die erste Wanderung des Jahres steht an. Wir wandern nach Leipzig-Stadt in den dortigen Auenwald. Am Eingang zu unserem Wanderstand begrüßt uns ein geschnitzter Baumstamm mit „Urbaner Wald“. Das Bewusstsein, dass es so etwas wie eine Stadtnatur gibt, breitet sich aus. Stadt und Natur sind nicht mehr länger Gegensätze sondern die Stadt hat ihre ganz eigene Natur.

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2. Mai 2013
Nach 14 Jahren Imkereipraxis und mit 100 bewirtschafteten Völkern könnte man vielleicht meinen, schon alles gehört oder gelesen zu haben. Das ist aber nicht so. Beim Imkerverein Wuhletal hält Dr. Jens Radtke, der Imker des Länderinstuts für Bienenkunde heute einen Vortrag über seine Betriebsweise.
Er behandelt nur adulte Bienen und offene Brut mit Ameisensäure (AS). Dabei heißt es doch immer, dass die AS auch in die verdeckelte Brut wirkt. Radtke meint, dass das so einfach nicht sei, denn der Innendruck der Brutzelle und das Gespinst der Puppe bremse das Eindringen der AS in die Brutzelle. Daher entnimmt er nach der Frühtracht alle verdeckelte Brut und lässt sie schlüpfen. Dann wird auch sie behandelt und zusammen mit Jungköniginnen zum Aufbau neuer Völker genutzt.
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27. April 2013
Die Begeisterung der Berliner für die Imkerei hält an. Meine Imkerkurse sind rappelvoll und eigentlich pro Kurs auf 15 Personen beschränkt. Nun hat aber der eine noch eine Tochter, die unbedingt mitmachen möchte und der andere eine Freundin oder einen Kollegen. So sind es schon mal 17 Leute, die sich im „Klassenzimmer“ hinter dem Bauwagen versammeln und nachher mit gelben Hüten auf dem Kopf neugierig in die Bienenvölker schauen. Insgesamt gebe ich heuer 5 Kurse + eine Inhouse-Schulung für eine neue Betriebsimkergruppe.

Wer den Bienen ganz nahe kommen möchte, sollte das lieber gut geschützt tun. Während ich den Smoker entzünde, ziehen sich die Schüler rasch eine gelbe Bluse über.
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25. April 2013
Das Hotel Berlin, Berlin am Lützowplatz hat 701 Betten und damit jeden Morgen hunderte von hungrigen Frühstücksgästen, die Honig geradezu zu inhalieren scheinen. Jeden Fall reicht der Honig, den wir in der vergangenen Saison von 10 Völkern geerntet haben hinten und vorne nicht aus. Daher verdoppeln wir heuer die Anzahl der Bienenvölker dort. Es ist ein sehr bequemer Standort. Wir können mit einem Transportwagen bis direkt an den Bienenstand fahren. Normalerweise müssen wir alle Sachen ein Stockwerk hoch tragen. Das ist etwas mühsam, kräftigt aber.

Küchenchef André Klode-Purat freut sich: Die neuen Bienen sind da. Sie sollen mehr Honig für seine Hotelküche liefern.
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24. April 2013
Morgen werden wir einen Bienenstand am Rathaus in Kreuzberg eröffnen. Es soll dort Honig für das Projekt „Essbares Kreuzberg“ entstehen. Es gibt inzwischen eine ganze Reihe essbarer Städte. Diese fungieren darin als Rückzugsorte für selten gewordene Kulturpflanzen. In manchem Garten steht nämlich noch ein Apfelbaum der Sorte „Kaiser Wilhelm“ oder eine Kornelkirsche. In unserem Garten wachsen z. B. Schlehen und Spillinge, zwei Urahnen der heutigen Pflaume. All diese alten Sorten sind für ihren Erhalt auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen.
Nun scheint es aber unter den Initiativen, die sich für das Gute einsetzen, einen harten Wettbewerb zu geben. Jedenfalls ruft mich heute die Verantwortliche einer anderen Initiative an und macht mir eine regelrechte Szene, warum das Projekt nicht mit Ihrer Stiftung gemacht werde. Dabei passt das gar nicht, denn erstens ist das Rathaus Kreuzberg weder ein Anwärter für den „Dehio“, noch befindet sich der Bienenstand auf einem Dach.
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22. April 2013
Zu einer kostenlosen Vorführung des Bienenfilmes „More than honey“ lädt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen des Abgeordnetenhauses am kommenden Donnerstag, 25. April um 18.00 Uhr ein. Die Veranstaltung findet im Rathaus Kreuzberg in der Yorkstaße 4-11 statt.
Es schließt sich eine Gesprächsrunde an, bei der neben Erika Mayr (IV Charlottenburg) und mir, Markus Imhoof (Regisseur) und Dr. Corinna Hölzer (Berlin summt), Hans Panhoff (Bezirksstadtrat) und die Abgeordnete Marion Platta (Die Linke) über die Stadtimkerei diskutieren. Moderiert wird die Runde von Dr. Turgut Altug, der die Veranstaltung organisierte und naturschutzpolitischer Sprecher für Bü90/Die Grünen ist.
Schon um 17.15 Uhr errichten wir einen Bienenstand auf dem Gelände des Rathauses Kreuzberg.

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20. April 2013
Mein Kieler Bioland-Imkerkollege war nun heute da und hat seine im vergangenen Herbst vorbestellten Völker mitgenommen. Dabei konnten wir uns davon überzeugen, dass die warme Witterung für einen gewaltigen Entwicklungsschub gesorgt hat. Am Dienstag letzter Woche war die Veterinärin da und es gab die ersten wenigen Stifte. Nun fanden wir in den Ablegern vom Vorjahr durchweg fünf Waben mit Brut. Frisch geschlüpfte Bienen fanden wir naturgemäß nicht.
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17. April 2013
Gute Nachricht vom Veterinäramt: Die am Dienstag letzter Woche genommenen Proben waren alle negativ. Ich darf Völker umsetzen und verkaufen. Am Sonnabend kommt schon der erste Kollege und zwar aus Kiel. Er möchte auch so schön brave Berliner Bienen haben, wie wir sie vermehren.
Wer so gesund ist, der hat auch Appetit. Bis Samstag können sie sich noch wie im Schlaraffenland fühlen, denn wir haben am Stand eine inzwischen riesige Weide stehen, die seit gestern blüht. Ihre Kätzchen reichen direkt bis vor das Flugloch der darunter aufgestellten Bienenvölker.

Es ist angerichtet! Leckerer Pollen von der Weide wartet auf hungrige Bienen
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11. April 2013
Es stimmt, ein endgültiges Fazit über die Auswinterung kann noch nicht gegegeben werden, denn die Durchlenzung steht noch an. Doch heute, nachdem wir nun alle Völker an den diversen Ständen durchgesehen haben, können wir wie schon im vergangenen Jahr festhalten, dass die City-Völker deutlich besser durch den Winter gekommen sind als die bei uns draußen in Köpenick.
An einem Standort füllen die Bienen beide Brutzargen mit Bienen aus. Die Bienen quellen aus den Zargen und uns die Augen aus dem Kopf raus. Die Völker stehen auf einem Dach direkt vor einem Luftschacht, der Wärme auch in der größten Kälte ausstrahlt. Sobald der Ahorn losgeht, engen wir mit Schied ein und setzen Honigräume auf. Vielleicht gelingt es uns endlich mal diesen Sortenhonig zu ernten. Insgesamt sind die Auswinterungsverluste unter 5%. Varroaschäden haben wir keine entdeckt. Die Todesursachen waren Futterabriss und stille Umweislung.
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9. April 2013
Im letzten Herbst hatten wir alle Ableger an einem Stand konzentriert und so hat die Veterinärin heute viel damit zu tun, rund 80 Ableger durchzuschauen. Gleich zu Anfang kommt ein Kameramann vom RBB. Er dreht gerade eine Doku über Bienen in Berlin und Brandenburg. Zuvor war er beim Imkereifachhandel gewesen, wo er zu hören bekommen hatte, dass man durch das Öffnen der Bienenvölker bei 9°C Außentemperatur „Völkermord“ begehe. So hat halt jeder seine Meinung.
Auf die Veterinärin hat eine und die besagt, dass grundsätzlich alle Bienenvölker beprobt werden, weil wir in der Nähe mal einen Faulbrutfall hatten. Nach einigen Jahren sind wir nun ein richtig eingespieltes Team. Ich löffle und sie bringt die in ein Gurkenglas gestülpten Tüten und erledigt den ganzen Schriftkram.
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8. April 2013
An einem Bienenstand nehme ich heute die Futterkranzprobe. Dies soll bekanntlich brutnestnah geschehen. Doch an allen Völkern dieses Standes gibt es nur Stifte und keine offene Brut. Es sind handflächengroße Nester. Das heißt: Die Völker an diesem Bienenstand beginnen erst jetzt ihr Brutgeschäft. Schon seit Jahresanfang war Kondenswasser an der Folie. Nach allgemeiner Auffassung soll das den Beginn der Bruttätigkeit anzeigen. Wir lernen daraus: Es stimmt nicht.
Weil die Bienen mit gut 6 Wochen Verspätung starten, kann nun folgendes passieren: Sollte das Frühjahr mit Urgewalt hereinbrechen, blüht alles gleichzeitig, während die Bienen noch mit der Durchlenzung und dem Aufbau beschäftigt sind. Das heißt, dass die Frühtracht schon wieder schlecht werden könnte.
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